volles Programm trotz Übergangslösung

Volles Programm trotz Übergangslösung

Roswitha Hermanns (l.) und Barbara Romann vor dem Kulturbahnhof in Korschenbroich. Foto: Bauch, Jana (jaba)

Die Museumsleitung im Kulturbahnhof ist seit Anfang des Jahres vakant. Doch der Ausstellungsbetrieb geht weiter. Roswitha Hermanns und Barbara Romann haben gemeinsam die kommenden Monate gestaltet.

Üblicherweise sind die Pforten des Hallenbades zur Nachtzeit geschlossen. Doch im Vor-feld der Ausstellung „Korschenbroich bei Nacht“ machte die Stadt eine Ausnahme. Sie gewährte den Fotografen der Fotosparte des Benrather Tennisclubs 1931 zu später Stunde Einlass. „Es sind überraschende Fotos dabei“, verspricht Barbara Romann für den diesjährigen Ausstellungsauftakt im Kulturbahnhof. Die Heimatvereinsvorsitzende hat die Präsentation mit vorbereitet, unterstützt von Ehemann Karl-Heinz. Der sei mit der Pensionierung in die Firma „Mach mal, tu mal“ gewechselt, sagt Romann, dankbar für den familiären Beistand in der Bewältigung der Extra-Aufgabe.
Die will sie als Übergangslösung mit Roswitha Hermanns stemmen. Seit Anfang des Jahres ist der Kulturbahnhof ohne Museumsleitung. Hilla Baecker legte ihr Amt zum Jahresende nieder. Den Abschied gestaltete sie mit der Ausstellung „Neuland. Pionierinnen. Starke Frauen, die Geschichte schrieben“, die in das Themenjahr des Museumsnetzwerkes Kulturraum Niederrhein eingebunden war.
Theoretisch könnte bei der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins am 28. Februar über Baeckers Nachfolge entschieden werden. Doch ein Kandidat ist bislang nicht in Sicht. „Wir hoffen sehr, bald jemanden für das Amt zu finden. Wer auch immer die Leitung übernehmen sollte, bekommt natürlich vom Verein Unterstützung,“ sagt Roswitha Hermanns, langjährige Stellvertreterin der ehrenamtlichen Museumsleitung. Dem Duo Romann / Hermanns ist es zu danken, dass das Halbjahresprogramm steht und die Vorbereitungen für die zweite Hälfte laufen. „Hilla hat viele gute Sachen umgesetzt und galerietaugliche Ausstellungen realisiert. Sie hat tolle Veranstaltungen ins Haus geholt“, würdigt Hermanns Baeckers Leistung. Die Fotografin prägte nach Rita Mielke und Nina Nierwetberg über zwei Jahre lang die Geschicke im Multifunktionsraum rechts des Eingangs.
Der Kulturbahnhof wird vom Heimatverein betrieben. Die Museumsleitung ist für die Ausstellungen und die Veranstaltungen im „weißen Raum“ zuständig und hat „ein Auge“ auf die Dauerausstellung mit Objekten zur Geschichte von Korschenbroich und dem regionalen Handwerk. Der Heimatverein betreut 2020 die Veranstaltung „Carnival of Jazz“ (17. Januar), organisiert den Besuch des Borussia-Stadions (12. Februar) und beteiligt sich an der Aktion „Saubere Stadt“ (14. März). Darüber hinaus unterstützt er den Verein zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein-Kreis-Neuss bei der Durchführung der Reihe „Ladies Nait“ mit der „femininen Mundartmafia“ um Andrea Otten (28. und 29. März), bindet Reiner Leuschs Besichtigung des Kuhlenhofs (17. April) sowie die Vogelkundliche Abendwanderung mit Claus von Kannen (22. April) ins Programm ein und betreibt das Museumscafé.
„Es sind zwei Paar Schuhe, und doch gehört alles zusammen“, sagt Hermanns zu der Aufgabenteilung, deren Angebote in einem Flyer ver-eint halbjährlich vorgestellt werden. „Wir wollen nicht nur Kunst zeigen, sondern die Themen in Richtung kulturhistorischer Ausstellungen wieder breiter fassen“, betont Hermanns für den Part des Kulturbahnhofs.
Ihre persönliche Favoritin ist die Ausstellung „Porzellan im Spiegel der Zeit“ (5. April bis 3. Mai). Zu sehenswerten Stücken sollen dabei persönliche Bezüge der Besitzer vorgestellt werden. Vom 8. bis 18. Mai ist der Kulturbahnhof erneut eine Station des Kunstfrühlings, vom 24. Mai bis 7. Juni bietet er der Ausstellung „Arbeitsplatz Kunst“ ein Domizil.
NGZ/RPonline/Angela Wilms-Adrians

12. Januar bis 22. März 2020
Fotoausstellung Korschenbroich bei Nacht

Impressionen vom nächtlichen Korschenbroich
Erstaunliche Instinkte für Korschenbroichs Reize

„Korschenbroich bei Nacht“ lautet der Titel einer Ausstellung, die noch bis zum 22. März im Kulturbahnhof zu sehen ist. Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Die Ausstellung im Kulturbahnhof zeigt Stadtansichten in der Ausstellung „Korschenbroich bei Nacht“.

Nachts sind alle Katzen grau? Mag sein. Aber die Stadt Korschenbroich kann nach Sonnenuntergang, wenn Details durch Kunstlicht illuminiert werden, sehr schön und mitunter auch sehr rätselhaft wirken. Das beweist die aktuelle Ausstellung „Korschenbroich bei Nacht“ im Kulturbahnhof. 14 Fotografen haben zauberhafte, seltene Momente mit ihren Digitalkameras festgehalten. Bis auf Karl-Heinz Romann, der Ehemann der Heimatvereins-Vorsitzenden Barbara Romann, wohnt niemand dieser Fotografen in Korschenbroich.
Umso erstaunlicher ihr Instinkt für den Reiz, den Korschenbroich bei Nacht verströmt. „Die Ausstellung ist sehr gelungen – sie bietet die Chance, einen ganz anderen Blick auf die Stadt zu werfen, die wir zu kennen glauben“, sagte Bürgermeister Marc Venten in seiner Eröffnungsrede. Ein beliebtes Motiv für viele Fotografen der Fotosparte des Benrather Tennisclubs von 1931 mit seiner Vorsitzenden Antje Terhaag war das Korschenbroicher Hallenbad. Das Rot der Fliesen und das Türkisgrün des Wassers bilden einen starken Kontrast. Kontraste treten immer wieder dann auf, wenn Licht in die Dunkelheit dringt. Karl-Heinz Romann hatte seine Kamera auf den Boden der Pfarrkirche St. Andreas gelegt, die Kirchendecke wirkt fremd.
Was ist das? Diese Frage dürfte sich den Betrachtern immer wieder stellen. Völlig unvoreingenommen haben sich die Ortsfremden die interessantesten Motive rausgepickt. Rüdiger Theiß hatte am PC die Korschenbroicher Autowaschanlage gespiegelt und damit etwas Neues geschaffen – der real existierende Bau war nicht auf Anhieb zu erkennen. Zu sehen sind heimelige Orte wie markante Korschenbroicher Gaststätten, aber auch sehr Nüchternes wie eine völlig schmucklose Unterführung mit ihrer rot-weißen Schranke. Und den Ortsfremden waren natürlich auch nicht Bilderbuchmotive wie Schloss Liedberg entgangen. Schmierereien und Unkraut wurde nicht entfernt, Korschenbroich ist auch eine schöne Stadt, ohne aufgehübscht zu werden. Die Ausstellung (Am Bahnhof 2) ist noch bis zum 22. März immer sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
NGZ/RP online/Rudolf Barnholt

Was tut man, wenn man die Einladung erhält, im Kulturbahnhof Korschenbroich auszustellen? Nun, man freut sich und macht sich an die Arbeit.
Nach der Ausstellung „Der besondere Blick“ im Sommer 2016 bekamen wir, der Fotoclub Düsseldorf im BTC von 1931 e.V., die Gelegenheit, 2020 erneut auszustellen. Es gab ein paar Vorschläge für Themen, aber auch den Hinweis, dass wir gerne eigene Ideen einbringen könnten. Schnell hatte sich eine kleine Projektgruppe formiert, die sich um die Organisation kümmern wollte, und noch schneller ergab sich an einem lauen Spätsommerabend auf der Clubterrasse das Thema: „Korschenbroich bei Nacht“. Damit haben wir uns beim Heimatverein Korschenbroich zurückgemeldet und das Okay bekommen.
Am 4. Oktober 2019 trafen wir uns erstmals in größerer Runde in Korschenbroich zum (Essen und) Fotografieren. Mit Karl-Heinz und Barbara Romann hatten wir zwei sprechende Korschenbroichlexika an unserer Seite, die zu jedem Stein eine Geschichte zu erzählen wussten – aus jedem Jahrhundert seit Stadtgründung. Damit hatten wir nun eine sehr spannende Konstellation: zwei Insider, die uns Tipps für Locations gaben, und eine Horde „frischer Augenpaare“, die noch nie zuvor in Korschenbroich waren und daher immer wieder faszinierende Details sahen (was einem in der eigenen Nachbarschaft ja nicht immer leicht fällt). Barbara Romann kam immer wieder mit neuen Ideen für „Innenräume“ um die Ecke und hat dann auch gleich deren Zugänglichkeit ermöglicht – nach Betriebsschluss im Hallenbad, nachts in die Kirche, in der gerade die Orgel erneuert wurde, im Dunkel auf den Lagerplatz eines Händlers für antike Baustoffe. Das war sehr spannend – und wäre ohne die Verbindungen und den Enthusiasmus von Barbara Romann auch nicht möglich gewesen.
Zwei Monate lang sind wir in unterschiedlichen Konstellationen nächtens durch die Stadtteile mäandert, haben amüsante Dialoge mit Korschenbroichern geführt („Korschenbroich bei Nacht – wer will das denn sehen?“) und eine große Menge an Bildern geschaffen. Anfang Dezember haben wir knapp 300 Bilder, die von insgesamt 14 Clubmitglieder eingereicht wurden, im Format 10×15 ausgedruckt, auf den Tischen im Clubraum verteilt, Werkgruppen gebildet und Motive in die engere Wahl genommen. In Korschenbroich haben wir mit dieser Vorauswahl den Kulturbahnhof heimgesucht und ganz pragmatisch die Arbeiten auf die Wände verteilt und die Größen der Exponate festgelegt. Mit diesen Informationen konnten die Autoren dann die finale Bildbearbeitung angehen und die Produktion angeschoben werden.

Donnerstags beginnend, haben wir die Ausstellung gehängt (und gestellt). Etwa 50 Mannstunden kamen zusammen: Die alten Bilder aus den Rahmen holen, die neuen Exponate in die Rahmen legen, teilweise feststellen, dass die Rahmen nicht exakt passten, dann die Bilder entsprechend beschneiden, das Glas der Rahmen putzen, die Einzelbilder an die Wände und Stellwände und in die Vitrine applizieren und die Rahmen hängen und ausrichten. Die Tücke lag immer im Detail, aber wir haben es am Ende geschafft, aus jeder Not eine Tugend zu machen.

Sonntags war zur Vernissage geladen. Es gab freundliche einführende Worte von Barbara Romann in ihrer Funktion als Vorsitzende des Heimatvereins, Bürgermeister Marc Venten und Spartenleiter Martin Rütgers, der den Blick auf die beteiligten FotografInnen und ihre Werke lenkte: Gerry Gough, Helga Hansmann, Franjo Hartmann, Andrea Hermann, Melita Kahl, Karl-Heinz Romann, Mathias Roß, Ulrike Scharfenberger, Kerstin Schütze, Jürgen Stodt, Rüdiger Theiß, Peter Wachendorf, Gerd Wierschem und mich.
Von den zahlreichen Korschenbroichern drangen nur begeisterte Kommentare an unsere Ohren. Die Besucher hatten einen Heidenspaß daran, die Orte zu erraten. Am schwersten fiel dies bei Rüdiger Theiß‘ Bild eines knallroten Gebäudes – das es so im Original nicht gibt. Da war der Fotograf gefragt und musste Auskunft zu Photoshop geben – das Bild war gespiegelt und minimal retuschiert worden. Andere erfuhren durch uns, dass das Hallenbad nach Umbau wieder geöffnet ist. Die Schwimmbad-Serie, die nach Farbverlauf geordnet ist und mit entsprechendem Washi-Tape angebracht wurde, fand ebenfalls großen Anklang.

Die „Kirchenwand“ mit der wie gemalt anmutenden Kirchendecke von Karl-Heinz Romann im Zentrum wurde ebenfalls begeistert aufgenommen.
Letztlich ist es aber müßg, einzelne Bilder hervorzuheben – jedes funktioniert innerhalb der Ausstellung wunderbar und hat zu etlichen Erzählungen und Erinnerungen angeregt. Die Gäste hatten sichtliches Vergnügen an unserem Projekt und wir waren erleichtert: An einem Ort, der einem nicht vertraut ist, zu fotografieren und die Ergebnisse dann den kritischen Augen der Korschenbroicher zu überantworten, war eine spannende Erfahrung für uns.
Die knapp 300 10×15-Bilder aus der Auswahlrunde haben wir in eine große Schale gelegt mit dem Hinweis, man dürfe sich gerne eine Erinnerung mit nach Hause nehmen. Viele haben die Bilder durchgesehen – es waren ja auch die dabei, die nicht hängen –, und etliche haben nach links und rechts gesehen, ehe sie mehr als ein Foto aus der Schale in die Tasche wandern ließen. Auch das haben wir als Anerkennung empfunden.
Für das Projekt- und FotografInnen-Team: Antje Terhaag

17. Januar 2020
Carnival of Jazz

Wenn New Orleans-Jazz auf kölsche Verzällcher trifft

Eine besondere Spielfreude bewiesen die Mitglieder der Sweet and Lowdown Jazzgang bei ihrem Auftritt im Kulturbahnhof. Foto: Bauch, Jana (jaba)

Die Sweet and Lowdown Jazzgang sorgte im voll besetzten Kulturbahnhof in Korschenbroich bereits zum dritten Mal für ausgelassene Stimmung.

Stilechter New Orleans-Jazz und Köllsche Verzällcher von fiktiven und echten Originalen aus der Domstadt sind kein Widerspruch. Es heißt, dass der Mardi Gras in der Metropole des Jazz mindestens ebenso verwirrend verrückt sein soll wie der rheinische Karneval. Auf Einladung des Heimatvereins würzte die Sweet and Lowdown Jazzgang im vollbesetzten Kulturbahnhof den musikalischen Part um amüsante Randbemerkungen.
Die Geschichten flochte der Kölner Walter Marklof wie nebenbei ein. Im Sextett spielte Marklof die Posaune und war damit Teil eines bestens eingespielten Teams von Profimusikern und begeisterten Laien. Zum dritten Auftritt im Kulturbahnhof dürfte sich das Gastspiel nach rheinischer Sitte als Tradition etabliert haben. Der Sound und die entspannte Atmosphäre begeisterten erneut. Die Besucher dankten mit herzlichem Beifall und Zwischenapplaus für die Soli.
Der Korschenbroicher Ulrich Afflerbach, passend zu Session und thematischen Vorgabe mit karnevalistischer Kopfbedeckung, bewies am Piano die richtige Mischung von Schwung und hinreißender Lässigkeit im harmonisch abgestimmten Spiel.
Er war übrigens der Kapitän beim Segeltörn gewesen, der nach einer Idee des verstorbenen Heimatfreundes Karl-Heinz Bednarzyk zur Geburtsstunde der Sweet and Lowdown Jazzgang wurde. Die alterfahrenen Jazz-Musiker hatten ihre Instrumente für eine Jam-Session am Kai mitgenommen. Es folgten Einladungen zu weiteren Auftritten in anliegenden Hotels wie auch Segeltourneen.
Verwunderlich ist das nicht. Denn die Spielfreude des Sextetts ist offensichtlich und ansteckend. Trompeter Charly Viesehon entfaltete markant die Melodien, mitunter auch gern mit erdverbundenem, rauem Ton. Waldemar Kowalski begeisterte beim Spiel auf Saxophon und Klarinette zu reich verzierten Einsätzen. Rudolf Quack ergänzte mit dem charakteristischen Klang des Banjos. Armin Runge legte gekonnt die Basslinie und vitale Soli an. Der Sound von Duke Ellington durfte nicht fehlen. „Wunderbar“ kommentiere ein Besucher das atmosphärisch dichte „Georgia“. Eine recht rassige Einlage ließ einen lateinamerikanischen Einschlag im New Orleans- Jazz erkennen.
NRZ/RPonline/Angela Wilms-Adrians

10. Oktober 2020
Ortsrundgang mit der Rheinischen Post

12. Februar 2020
Besichtigung Borussia

Im Foyer des Borussia-Hotels – Fohlen-Elf wurden wir über den Monitor mit „Museum-Kulturbahnhof Korschenbroich herzlich willkommen“ begrüßt. Empfangen wurden wir von einem sehr netten Tourguide. Zunächst gab es einen kleinen Film über die Daten des Stadions und der Vereinsgeschichte Borussia. Durch den Spielertunnel ging es dann ins Stadion. Wir durften Platz nehmen auf den Spielerbänken und beobachteten wie der „heilige Rasen“ durch viele Heizlampen seine grüne Farbe behält. Die Sitzplätze der Spieler und des Trainers sind übrigens beheizt. Dann ging es weiter zu den Presseplätzen, den Vip-Plätzen und den Vip- Lounges. Von den obersten Rängen hat man einen fantastischen beeindruckenden Blick in das Stadion. Wir besichtigten die Spielerkabinen. Hier stehen ein heißes Wasserbecken und Massageliegen zum Entspannen der Spieler bereit.  In den Kellerräumen hat die Polizei das „Sagen“. Drei Zellen stehen für randalierende und betrunkene Fußballfans bereit. Im Stadion sind etliche Kameras installiert. Den Beobachtern entgeht nichts, auch nicht Personen welche Stadionverbot haben.  Im gesamten Stadionareal können sehr schöne unterschiedliche Räume für Events angemietet werden. Nach einer Informativen Führung hatten wir uns eine Pause verdient und zwar in der Fohlen-Bar. Nun war es Zeit für das Museum Fohlen-Welt. In der Dauerausstellung Themen wie Mythos Borussia, Trikotgalerie, Pfostenbruch, Bökelberg erleben, Schatzkammer – Pokale um einige zu nennen.
Die Sonderausstellung: „Aus der Tiefe des Raumes“. Mit dieser Sonderausstellung wird Günter Netzer einer der größten Fußballer der Borussia Mönchengladbach geehrt. Man bestaunt unveröffentlichte Bilder und Requisiten des Autoliebhabers, des Disco-Betreibers Lovers-Lane und vieles mehr. Zum Abschluss beeindruckend verfilmt, die Geschichte und der Werdegang Günter Netzers begleitet mit Interwies seiner Wegbegleiter. Das war Gänsehaut pur.  Allgemeine Resonanz: Ein toller Nachmittag. Es war ein exklusiver Blick hinter die Kulissen der Heimspielstätte der Fohlen-Elf.
Roswitha Hermanns

28. Februar 2020
Jahreshauptversammlung

Interessentin überlegt noch
Kulturbahnhof Korschenbroich bleibt führungslos

Der Vorstand des Heimatvereins (v.l.): Roswitha Hermanns, Barbara Romann, Paul Strijbos, Klaus von Kannen, Johannes Kronen, Ulrich Afflerbach, Jürgen Brunner, Wolfgang Skiba und Erika Kempny. Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Info
Nachfolge von Hilla Baecker bleibt ungeklärt
Mundart  Das Sommerfest der Mundart findet am 26. Juni auf dem Hof von Hans-Willi Türks statt.
Museumsleitung Noch steht nicht fest, wer nach Rita Mielke, Nina Nierwetberg und Hilla Baecker das Museum anschließend leiten wird.

Eine Museumsleitung konnte der Heimatverein Korschenbroich noch nicht präsentieren. Dafür ein volles Programm.

Auf dem Briefbogen des Heimatvereins Korschenbroich ist der Platz unter „Museumsleitung“ leer. Das wird sich auch nach der Jahresmitgliederversammlung nicht so schnell ändern. Die Lücke, die Hilla Baecker hinterlassen hat, konnte noch nicht geschlossen werden.
„Wir haben Gespräche geführt mit Mitgliedern, aber auch mit Personen, die dem Heimatverein noch nicht angehören“, sagte die Vorsitzende Barbara Romann. Sie zeigte sich verhalten optimistisch, wollte aber noch keine Einzelheiten verraten. Es sei gelungen, „eine Frau mit Sachverstand“ für das Ehrenamt der Museumsleiterin zu interessieren. Sie habe sich jedoch eine Bedenkzeit für ihre Entscheidung erbeten.
Die turnusmäßigen Wahlen brachten ansonsten kaum Überraschungen: Barbara Romann wurde ohne eine einzige Gegenstimme als Vorsitzende bestätigt. Ein Nachfolger für den ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Burkhard Reiners konnte noch nicht gefunden werden. Jürgen Brunner bleibt Schatzmeister, die zuletzt vakante Position des Stellvertreters konnte mit Ernst Neugebauer besetzt werden. Wolfgang Skiba bleibt Schriftführer, ein Stellvertreter beziehungsweise eine Stellvertreterin ist allerdings auch hier nicht in Sicht. Paul Strijbos kümmert sich weiterhin verlässlich um die Haustechnik und die Archivverwaltung, Reiner Leusch ist auch künftig für die Fahrten zuständig, Claus von Kannen für Natur-Themen.
Der alte und neue Beisitzer Mundart heißt Johannes Kronen. Die beiden Beisitzer ohne festes Aufgabengebiet heißen Ulrich Afflerbach und Pejo Stefes. Stefes kritisierte die ZWAR-Gruppen („Zwischen Arbeit und Rente“): Diese Aktivposten würden den Vereinen wie dem Heimatverein Korschenbroich als Ehrenamtler fehlen. Roswitha Hermanns bleibt stellvertretende Museumsleiterin – sie hatte kein Interesse daran, Nachfolgerin von Hilla Baecker zu werden. Aber sie trug dazu bei, dass der Verein wieder ein Programm präsentieren kann, das sich sehen lassen kann.
Am Samstag, dem 14. März beteiligen sich die Mitglieder an der Aktion „Saubere Stadt“, Mundart ist angesagt bei der bereits ausverkauften „Ladies Nait“ am 28. und 29. März. „Porzellan im Spiegel der Zeit“, heißt die Ausstellung, die am 5. April im Kulturbahnhof eröffnet wird. Auch drei Klassiker sind im Programm: Am 17. April wird wieder der Kuhlenhof besichtigt, am 22. April bietet Claus von Kannen eine vogelkundliche Abendwanderung an und am 8. Mai wird eine Ausstellung anlässlich des Kunstfrühlings eröffnet.

Zwei weitere Dauerbrenner-Themen wurden diskutiert. Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Willi Türks präsentierte die Mundartoffensive der Stadt. In diesem Zuge sollen die Ortseingangsschilder auch die Mundart-Version beinhalten. Unter Pesch stünde dann „Pääsch“, unter Steinfort „Steefed“ und unter Korschenbroich „Koschebrook“. Ulrich Afflerbach regte an, der Heimatverein solle Blühpatenschaften übernehmen und damit etwas gegen das Insektensterben unternehmen. Der Vorstand kündigte an, hierzu noch eine Entscheidung zu treffen. Barbara Romann sucht außerdem noch Helfer, die im Kulturbahnhof ein bis zwei Mal im Halbjahr den Kaffeedienst übernehmen.
NGZ/RP online/Rudolf Barnholt

alle weiteren Veranstaltungen

für das Jahr 2020 wurden wegen

der CORONA-Epidemie abgesagt.