Jahresrückblick 2017

8. Januar bis 5. Februar 2017
Eisenbahnausstellung „Große Welt auf kleinen Rädern“

8. Januar bis 5. Februar 2017 Eisenbahnausstellung Große Welt auf kleinen Rädern

Eine Ausstellung für „große und kleine Kinder“ , die den Traum vom Reisen, die Faszination Eisenbahn und die Überführung der großen Technik ins Miniatur-Spielzeug-Format lebendig werden lässt. Die erste Ausstellung im Halbjahr 2017 war wieder ein „Magnet“. Nicht nur Kinder sondern auch Väter und Familien waren fasziniert.
Schon einige Male ließ die Modell-Eisenbahn AG der Gesamtschule Rheydt Mülfort Züge durch die Miniaturlandschaft im Kulturbahnhof rasen, darunter auch Züge, welche täglich den Korschenbroicher Bahnhof passieren. Kaufen und laufen lassen kann jeder.
Aber durch Kreativ sein und Basteln definiert sich der echte Fan. Bei dieser Ausstellung konnte jeder beim Basteln seine Kreativität testen. Kinder durften Lokführer spielen und die Bahnen laufen lassen. Demonstriert wurde von den Veranstaltern wie so eine Bahnstrecke entsteht und aufgebaut wird.
Die Bahnstrecken sind mit viel Liebe zum Detail und Ereignissen bestückt. Die Ausstellung war ca.4 Wochen im Kulturbahnhof zu sehen und hatte an jedem Sonntag zahlreiche Besucher.
Roswitha Hermanns


P.S.: Nach der Ausstellung schrieb der 6-jährige Till einen Brief an die „Eisenbahner“
-> zum Download des Briefes hier klicken

Mittwoch 08. Februar 2017
„Ladies Nait“

Auch in diesem Jahr platzte der Kulturbahnhof wieder aus allen Nähten.
Die „Ladies Nait“ man beachte den Schriftzug, Pejo betonte, ich kann english, ech jon schon vell Johr nom Englisch Kurs. „Ladies Nait“, „is Koschebroker Platt“. Hier hatte er schon die Lacher auf seiner Seite. Mundartgewandte Frauen, begleitet am Piano von Josef Nowak fegten durch den Kulturbahnhof mit witzigen Beiträgen. Cilli Fieten mit 91 Jahre bewundernswert mit ihren Beiträgen.. Die mitwirkenden bedankten sich bei „Et Cilli“ mit Blumen und einem Ständchen „Mer schenke der Ahl a paar Blömcher“ worüber sie sehr erfreut war. Zitiert wurde Loriot mit seinem bekannten englischen Zungenbrecher Sketch. Die Nächte auf einem Wasserbett zu verbringen muss man auch erst lernen. Wunder gibt es immer wieder, so erzählte ein Ehemann seiner Frau er könne Eier legen. Hier nur einige Ausschnitte aus dem Programm. Natürlich wurde auch kräftig gesungen, bekannte Karnevalslieder u.a .von den „Bläck Föss“. Im großen weißen Raum des Kulturbahnhofes hatten die „Bardamen“ Hilla und Roswitha alle Hände voll zu tun, die Besucher mit Wein Bier und Soft-Getränken zu bedienen. Hier fand eine rege Kommunikation statt.
Es war wieder ein gelungener fröhlicher Abend.
Roswitha Hermanns

Freitag, 10. Februar 2017
Jahresmitgliederversammlung

„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagte Hilla Baecker unmittelbar nach ihrer Wahl zur Museumsleiterin des Heimatvereins Korschenbroich in Haus Schellen. Sie wurde darüber hinaus zur Pressesprecherin gewählt. Bis auf die Position des Stellvertretenden Schriftführers konnten alle Ehrenämter besetzt werden. Barbara Romann wurde für weitere drei Jahre als Vorsitzende bestätigt. Zur stellvertretenden Museumsleiterin wurde Roswitha Hermanns einstimmig gewählt.
Den Beisitzerposten für Mundart gab Pejo Stefes ab, sein Nachfolger heißt Johannes Kronen. Wolfgang Skiba, der als Schriftführer für weitere drei Jahre gewählt wurde, warb schon jetzt um die Teilnahme an der Aktion „Saubere Stadt“ am 11. März.
Die Planungen für das erste Halbjahr 2017 stehen. Bereits am kommenden Freitag um 19 Uhr wird die Ausstellung „Lebenslinien“ der Raderbroicher Holz-Künstlerin Sonja Kreutzer eröffnet. Am 11. März steht die Aktion „Saubere Stadt“ auf dem Programm. Am 15. März werden Bernd Bäumer und Frank Seifert über die heimische Vogelwelt referieren. Am 18. März folgt die Ausstellungseröffnung mit Werken des Viersener Künstlers Garvin Dickhof, am 19. März besteht wieder die Gelegenheit, den Kuhlenhof zu besichtigen. Burkhard Reiners nimmt schon jetzt Anmeldungen entgegen für den Besuch des Viersener Salons am 6. April, wo die Geschichte von Kaisers Kaffee gezeigt wird.
NGZ Rudolf Barnholt/Hilla Baecker

17. Februar bis 12. März 2017
Ausstellung „Lebenslinien“

Die Künstlerin aus Raderbroich gestaltet aus Holz Kunstobjekte.
Sonja Kreutzer zeigte im Kulturbahnhof Korschenbroich, wie man aus Holz Kunst machen kann. Die Ausstellung „Lebenslinien“ war facettenreich, der kleinste gemeinsame Nenner der Exponate sind die Jahresringe. Kreutzer ist gelernte Baumschulmeisterin, arbeitete in den Niederlanden und der Schweiz. Seit kurzem lebt sie wieder in Raderbroich und widmet sich jetzt ausschließlich der Kunst mit beziehungsweise aus Holz.
Das Exponat „Monochrom“ etwa, bestehend aus Eichenholz, wurde in Mattsilber lackiert und erscheint futuristisch. Die Eiche aus Raderbroich ist ein Beispiel dafür, dass Kreutzer behutsam zu Werke geht: Einige wenige Kunstgriffe genügen, um den Charakter des Holzes zu betonen. Die Scheibe einer Säulenpappel verdeutlicht: Zur Windseite hin wurde sie dicker und strebte zum Licht. „Feuer“ nennt Kreutzer diese Arbeit. Die Jahresringe sind außen dunkelrot und im Zentrum weißgelb. Teilweise hat die Künstlerin die „Lebenslinien“ nur partiell ausgearbeitet. Ein Beispiel hierfür ist ein stelenförmiges Objekt, das in der Mitte geöffnet wurde, um das Innenleben sichtbar zu machen. Hier griff Kreutzer nicht zu Farbe, sondern setzte einen Akzent, indem sie diesen Bereich flammte.
Doch es sind nicht nur kostbare Hölzer, die die 41-Jährige reizen. Auch Balken aus dem Holzhandel werden unter ihrer Hand zu Kunst. Einige Werke entstanden aus Bäumen, die der Sturm Ela im Park von Schloss Dyck entwurzelt hatte. Kreutzer ist zudem bereit, aus Bäumen, die dem Besitzer ans Herz gewachsen sind und die gefällt werden müssen, Kunstobjekte zu machen. Vernissage und Ausstellung waren gut besucht.
NGZ Rudolf Barnholt/Hilla Baecker

Samstag, 11. März 2017
Aktion „Saubere Stadt“

Auch in diesem Jahr beteiligte sich der Heimatverein an der Aktion „Saubere Stadt“. Mit tatkräftiger Unterstützung der ZWARMontag-Gruppe und der SPD OV Korschenbroich wurde rund um den Kulturbahnhof sowie im Bereich der Warenanlieferungen EDEKA/ALDI fleißig gesammelt. Der meiste Müll wurde auf der Straße „Am Bahnhof“ im Bereich der Altkleider-Container gefunden mit z.T. ekelerregendem Inhalt wie benutzte Windeln oder Mengen von Plastikbeuteln mit Essensresten sowie Flaschen etc. Vom Bahnhof bis zur Brücke wurde ordentlich gesammelt, hinter der Brücke „nur“ noch die schlimmsten Müllanhäufungen.
Die Sammlung ergab an der Straße „Am Bahnhof“ 37 Müllsäcke, bei EDEKA 5 Müllsäcke, zwei Autoreifen sowie ein Einkaufswagen-Rest, an der Werner-von-Siemes-Straße 5 Müllsäcke. „Am Bahnhof“ hinter der Bücke ist für Fernfahrer inzwischen der Lkw-Abstell- und Ruheplatz „übers Wochenende“. Ein Lkw-Fahrer aus der Türkei, der an diesem Samstag bis zur Weiterfahrt am Montag hier seinen Ruheplatz hatte, hat uns beim Herausklauben der überreichlich in Brombeer- und Rosengestrüpp angesammelten Müllhaufen tatkräftig geholfen. Schade, dass uns nicht eingefallen war, ihn einzuladen zum abschießenden Erbsensuppenessen im Bahnhof. Burkhard hatte uns die Erbsensuppe spendiert. Mit großem Appetit haben wir „mächtig“ zugelangt.
Dir ganz herzlichen Dank, Burkhard.
Fazit:
Uns stört immer noch der „nach uns“ verbliebene Restmüll bis zur abbiegenden Straße „Am Bahnhof“. Frau Mertens von der Stadtpflege hat uns „herzlichen Dank für die Teilnahme an der diesjährigen Umweltaktion“ gesagt.

P.S.: Im vergangenen Jahr war es uns gelungen, Schlafzimmermöbel an der Straße „Am Bahnhof“ zur Entsorgung zu schaffen. In diesem Jahr ist der vermutliche „Höhepunkt“ – für ganz Korschenbroich – dieses Klavier aus der K.u.K. Hof-Piano Fabrik Wilhelm Spaethe Gera-Berlin.
Noch ist uns dessen „Ein-Sammlung“ nicht gelungen.
Wolfgang Skiba/EN

Mittwoch, 15. März 2017
Vortrag „Heimische Vogelwelt“

Am Mittwoch, 15. März 2017, fand vor über 50 aufmerksamen Besuchern der von Claus von Kannen und der Vogelschutzgruppe organisierte Vortrag über die „Heimische Vogelwelt“ im Kulturbahnhof des Heimatvereins Korschenbroich statt. Die beiden Referenten von der Greifvogelhilfe Rheinland Bernd Bäumer und Frank Seifert stellten in ihrem interessanten und anschaulichen Lichtbildervortrag die heimische Vogelwelt vor. Dabei gingen sie nicht nur auf die hier lebenden Vögel ein, sondern verdeutlichten mit eindrucksvollen Schilderungen und Darstellungen, warum der Lebensraum für die Tiere durch menschliche Eingriffe in die Natur minimiert wird. Die früheren typischen heimischen Landschaftsbilder in ihrer Ausprägung mit unterschiedlichem hohem Grasbewuchs, Sträuchern und Hecken werden durch die heutige landwirtschaftliche Bewirtschaftung verdrängt. Daher fehlt die Nahrung für unsere Vogelwelt aus Wildkräutern und Insekten. Dies setzt sich auch in unseren Gärten fort, auch hier sollen keine Unkräuter sein. Weitere Gefahren für die Vogelwelt entstehen durch architektonische ausgefallene Gebäude mit großen Glasflächen die tödliche Fallen für die Vögel sein können. Die Stadt Korschenbroich hatte dem Heimatverein zusätzlich für den Abend zahlreiche Vogelpräparate als Anschauungsobjekte zur Verfügung gestellt. Diese Veranstaltung war gleichzeitig eine Einstimmung auf die vogelkundliche Wanderung im Hoppbruch am 19. April 2017, ab 17.00 Uhr, Dauer ca. 2,5 Std., Claus von Kannen. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Handballhalle am Sportplatz in Korschenbroich.
Burkhard Reiners

18. März bis 23. April 2017
Ausstellung „dastaunstebauklötze“

Wenn Architektur auf Skulptur trifft
„Archikulptur“: So bezeichnet der Künstler Garvin Dickhof seine Werke. Der Viersener stapelt Bauklötze aus Holz zu zwei Meter hohen Skulpturen. Sie sind jetzt im Kulturbahnhof zu bestaunen.
Kann eine gute Ausstellung auch noch gut riechen? Ja. Den Beweis liefert Garvin Dickhof aus Viersen, der zurzeit im Korschenbroicher Kulturbahnhof ausstellt. Den angenehmen Geruch verströmen die mehr als 10.000 Holzstücke, aus denen der Künstler drei über zwei Meter hohe Skulpturen gemacht hat. Sie waren bei den Gemeinnützigen Werkstätten nach den Vorstellungen von Garvin Dickhof zugeschnitten worden. Die Vernissage-Besucher schauten gebannt zu, als der 36-Jährige jetzt eine große Skulptur gezielt destabilisierte, indem er Hölzer – mal wenige, mal beängstigend viele – entnahm. Die Ausstellung trägt den passenden Titel „Da staunste Bauklötze“. Am Sonntag ist sie wieder von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Im „Kunstfrühling 2014“ hatte er in der Sparkasse seinen Beitrag präsentieren dürfen, und es war eine gute Idee, ihm jetzt eine Einzelausstellung zu widmen. Was man über Garvin Dickhof und seine Arbeitsweise wissen muss: Die rechteckigen Hölzer – unter anderem Birken- und Eichenholz – werden nicht miteinander verklebt oder verkantet, sondern einfach übereinander gestapelt – ein unachtsamer Schritt eines Ausstellungsbesuchers kann also die ganze Pracht zum Einsturz bringen. Die Kunst des Vierseners verlangt also einen respektvollen Umgang. Wer den Worten der Museumsleiterin Hilla Baecker und des Künstlers lauschte, wurde mit einer Erweiterung seines Wortschatzes um Begriffe wie „Archikulptur“ belohnt – eine Mischung aus Architektur und Skulptur. So bezeichnet der 36-Jährige seine großen Arbeiten.
Der Mann, der als Modellgestalter für Tony Cragg gearbeitet hat, kann nicht verleugnen, dass ihn dessen Formensprache geprägt hat. Das macht eine der Großskulpturen deutlich – Dickhof spricht hier von „Kursiver Architektur“. Und er arbeitet nicht nur mit Holz, sondern auch mit Papier. Auch diese Exponate sind höchst bemerkenswert, wenn auch längst nicht so monumental und in ihrer Art wohl kaum ein zweites Mal zu finden: Die rund 25 Zentimeter hohen weißen Skulpturen bestehen, was auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, aus unzähligen kleinen gefalteten Teilen, die an kleine Papierschiffchen erinnern und die ein beeindruckendes Ganzes ergeben. Auch hier ist kein Klebstoff verwendet worden. Die einzelnen Elemente wurden einfach zusammengesteckt.
Dickhof, Metallgestalter und Kulturpädagoge, der bald sein Designstudium abschließen wird, zeigt auch Wandskulpturen, die durch ihre geschwungene Form auffallen. Und dann sind da noch die kleinformatigen abstrakten Bilder, die auf ganz eigentümliche Weise entstehen: Da kommt ein leeres Blatt Papier in eine Dose, der Künstler gibt Farbpigmente dazu und schüttelt das Ganze. Dann nimmt er das Blatt, dreht es um 180 Grad und gibt andere Farbpigmente dazu. Richtung und Rhythmik tragen entscheidend zum Ergebnis bei.
NGZ Rudolf Barnholt

Abbau-Event der Ausstellung „Da-staunste-Bauklötze“

Am letzten Tag der Ausstellung „Da-staunste-Bauklötze“, am 23. April 2017 gab es im Kulturbahnhof Korschenbroich eine weitere Aktion des Künstlers Garvin Dickhof.
Bei der Eröffnung zeigte Dickhof die Performance „Konstruktion-Dekonstruktion“. Zur Finissage war das Thema „Destruktion“ – Zerlegung der Kunstwerke. Kleine und große Besucher durften nach kurzer Erklärung von Garvin Dickhof selber mit Hand anlegen, die Kunstwerke abzubauen – Bauklotz für Bauklotz.
Hilla Baecker

Sonntag, 19. März 2017
Besichtigung Kuhlenhof

Am 19.03.2017 wurde wieder eine inzwischen langjährige Tradition fortgesetzt: Der Heimatverein Korschenbroich lud wieder einmal zu einer Führung durch den Kuhlenhof – die ehemalige Vogtei der Freiherrlichkeit zu Myllendonk aus dem Jahre 1566 – auf der Mühlenstraße in Korschenbroich. Wenn dieses Haus im Privatbesitz auch sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, so führt der Besitzer des Hauses Interessierte doch immer wieder gerne durch das Innere und erklärt die Geschichte und die Bauweise. Auch in diesem Jahr war die Nachfrage groß und 18 Personen gehörten zur Besuchergruppe. Hier ergab sich manch interessantes Gespräch, so dass dieses Angebot sicherlich auch wieder im kommenden Jahr in das Jahresprogramm aufgenommen werden wird.
Reiner Leusch

Sonntag, 26. März 2017
Osterbasar

Kurzfristig kam die Idee, einen kleinen Osterbasar im Kulturbahnhof zu organisieren. Ein Hauch Frühling fand sich in der Dekoration im Kulturbahnhof wieder. Die Tische waren mit kleinen Frühlingsblumen bestückt und im Eingang waren sehr hübsch kleine Geschenke aufgebaut. Besucher und Freunde des Heimatvereins hatten viele nette Dinge zusammengetragen. Aus eigener Herstellung, Marmelade und Eierlikör. Hier wurde ein hervorragender Wodka verwendet, was die Besucher beim probieren bestätigten. Das Kuchenbuffet wurde bestückt mit Torten und Kuchen aus eigener Herstellung. Vielen Dank den Bäckerinnen. Der Basar war gut besucht und der Erlös kommt dem Heimatverein zugute. Die zur Zeit laufende Ausstellung „ Da-staunste-Bauklötze“ des Künstlers Garvin Dickhof fand großes Interesse und löste bei den Besuchern im wahrsten Sinne des Wortes großes Erstaunen hervor.
Roswitha Hermanns

Donnerstag, 06. April 2017
Viersener Salon: Ausstellung Kaiser`s Kaffee

Am Kulturbahnhof Korschenbroich trafen sich 18 Teilnehmer zur Fahrt nach Viersen, zur Ausstellung Kaiser`s Kaffee. Im „Viersener Salon“ wo die Ausstellung stattfand war eine schöne Kaffeetafel gedeckt. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Herrn Dr. Pauly. Er erzählte die Geschichte der Villa, welche in einem 10.000 qm großem Park von Karl Marx einem Lederfabrikanten 1921 erbaut wurde.“ Wohnen mit und in der Natur“. Auch heute noch auf 300 qm. Wohnfläche mit edlen Hölzern zu erkennen. Nach Um-und Erweiterungsbauten 1960 wurde die Villa als Exerzitienhaus genutzt. Der Heimatverein eröffnete in der ehemaligen Villa Marx den „Viersener Salon“ um Kunst, Kultur und kulturelle Bildung zu fördern. Nun folgte die Geschichte des Josef Kaisers, ein Aufstieg vom kleinen ländlichen Kolonialwarenhändler zum Kaufmann von Weltruf. Bei der Biografie von Josef Kaisers befasst man sich Augenblicklich mit dem amerikanischen Klischee vom “Tellerwäscher zum Millionär“. Mit Fleiß und Ideenreichtum gelang dem Kaffeebohnen röstenden Kleinkaufmann der mit Pferd und Wagen von Ort zu Ort zog zum steinreichen Eigentümer von 1000 Kaiser`s Geschäften. In der Ausstellung waren jede Menge Requisiten des Kaisers Imperiums zu bestaunen. Natürlich die berühmte bekannte Kaffeekanne. Es gab sogar ein Kaisers Kaffees Lied. Ausgestellt war auch das “Sonntagsgeschirr“, welches durch das Sammeln von Rabattmarken erworben wurde. Einigen der Besucher noch bekannt. Schon 1927 war Kaisers hervorragend in Sachen Werbung. Kleine Spots welche im Kino vor dem Hautfilm gezeigt wurden wären auch heute aktuell. In Filmen konnte man die Produktion der Warenherstellung und der Arbeiten in den Kaisers Betrieben verfolgen. Leider eine im Nachhinein erkannte Abrisssünde, der gesamte Kaisers Komplex musste einer modernen Architektur weichen. Der Nachmittagsausflug des Heimatvereins war sehr informativ und interessant. Danke für die Organisation.
Roswitha Hermanns

Mittwoch, 19. April 2017
Vogelkundliche Wanderung

Ein milder Frühlingsabend an diesem Tag im April und 17 Interessierte trafen sich um 17.oo Uhr an der Korschenbroicher Sporthalle, in der Nähe vom Trietbach und Hoppbruch, von wo aus die Wanderung startete .Unter den Naturfreunden befanden sich viele Neubürger unserer Stadt, die sich über die Vielfalt der heimischen Vogelwelt informieren wollten. Unter fachkundiger Führung von Claus von Kannen ging es jetzt durchs Hoppbruch. Kurz nach eintreten ins Waldgebiet, kam vor uns, aus dem Gebüsch der Abendgesang der Mönchsgrasmücke, im Volksmund auch Schwattkopp genannt. Diesen Namen hat sie von ihrem Aussehen. Auf dem Kopf des Vogels sieht man eine schwarze Kopfplatte, daher der Name Schwattkopp. Der Buchfink machte sich mit einem Warnruf bemerkbar, der wohl in der Nähe ein Nest hatte und durch diesen Warnruf, eventuell vorhandene Feinde verjagen wollte. Weitere heimische Vögel, sei es die Amsel, der Kleiber und der Grünspecht machten sich durch ihren Abendgesang bemerkbar. Claus wies auch darauf hin, dass gerade in dieser Jahreszeit das Gefieder der Vögel besonders intensiv gefärbt ist. Im Zeitraum der Brut legen die Vögel ihr Hochzeitskleid an. Auch ein Mäusebussard der mit Nahrung umherflog, konnte beobachtet werden. Informationen über vorhandene Nahrung unserer heimischen Vogelwelt, und Pflanzen die schon zu dieser Jahreszeit im Wald austrieben, informierte Claus ebenfalls. Fehlende Insekten, die durch eingesetzte Spritzmittel in der Landwirtschft in die Natur gelangen sind die größte Gefahr für unsere heimische Vogelwelt. Das ist auch die Erklärung über den rückläufigen Bestand vieler Vogelarten in unserer heimischen Natur und Landschaft.

Gimpel(Dompfaff)in der | Bussard in Wartestellung | Biene im Einsatz
Frühlingssonne

Als sich die Wanderung im Anflug auf das Ende der Wanderung vorbereitete, konnte die Gruppe noch einen seltenen aber großen Vogel am Himmel über Korschenbroich erleben. Dieser kommt täglich und immer zur gleichen Zeit. Es war ein (technischer Vogel) A380, der sich ohne Abendgesang, jedoch mit einem leisen Summton dahingleitend im Anflug, aus Japan kommend, zur Landung in Düsseldorf befand. Dies war der Abschluß einer Wanderung, die bei vielen neue Eindrücke, jedoch auch nachdenkliche Fragen in Punkto Umwelt, wie gehe ich und wie geht die gesamte Welt mit unserer Welt und der dazugehörenden Natur damit um. Die Nahrungskette vom kleinsten Insekt bis hin zu uns, dem Mensch ist gestört und bedroht.
Hans Großmann

21. Mai bis 18. Juni 2017
Themenausstellung zum Internationalen Museumstag
„Spurensuche. Mut zur Verantwortung“

Text und Bild aus NGZ/RP-online 25.05.2017

Sie ist eine von 18 Mitgliedern der kreativen Gruppe „Künstler in Korschenbroich“ (KiK), die im Kulturbahnhof ausstellen: Brigitte Schalenberg
.
FOTO: Ilgner

18 Mitglieder der Gruppe „Künstler in Korschenbroich“ stellen noch bis zum 18. Juni im Korschenbroicher Kulturbahnhof Arbeiten zum Thema „Spurensuche. Mut zur Verantwortung“ aus. Zu sehen sind Foto- und Computerkunst, Malerei und Objekte aus unterschiedlichen Materialien. Interessant ist auch das Rahmenprogramm: Rita Mielke geht am Sonntag, 28. Mai, ab 11.30 Uhr, auf literarische Spurensuche. Am 11. Juni können die Besucher im Kulturbahnhof auf einer Leinwand eigene Spuren hinterlassen. Dabei wird der Chor des Seniorenzentrums Azurit singen. An allen Sonntagen gibt es Kaffee, Kuchen und Kaltgetränke. Pfingsten bleibt das Museum geschlossen.
Das bekommen die Ausstellungsbesucher zu sehen: Museumsleiterin Hilla Baecker hat mit ihrem Foto eine Schwangerschaft thematisiert. Ein klassischer Fall von Mut zur Verantwortung aus Sicht der Eltern. Die Frau bleibt anonym, ihr deutlich gewölbter Bauch scheint in gleißendes Licht gehüllt zu sein. Ganz anders arbeitet Birgit Neuhaus. Ihr Werk besteht aus unzähligen Papierröllchen, wobei keines wie das andere ist. Die menschliche Silhouette ist von einer gewissen Entfernung aus deutlich erkennbar.
„Kann Spuren von Leben enthalten“, steht an dem Lindenstamm von Sonja Kreuzer. Sie hat diesen Stamm zwar mit silberner Farbe verkünstlicht, an mögliches Leben erinnern jedoch die vielen von Holzwürmern hervorgerufenen kleinen Löcher. Mit „Signalrot“ macht Thomas Puttin auf sein Bild aufmerksam. Ein Fließband und ein Förderturm scheinen zu mahnen, den fälligen Strukturwandel im Ruhrgebiet verantwortungsvoll zu gestalten. Marina Lörwald hingegen bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Es geht um die digitale Welt und ist eine Warnung: „Wir sollen aufpassen, was die Medien mit uns machen“, sagt die Künstlerin.
„Das Huhn, das Ei, die Quälerei“ heißt es bei Hubertine Wingerath, die ihr Bild der geschundenen Kreatur widmet. Huhn, Ei und eine Batterie sind miteinander verbunden, symbolisieren, dass das Tier längst Teil einer Zucht-Maschinerie geworden ist. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt ist auch bei Gabriela Drees-Holz Thema. Ihre Objekte – Auto-Eier aus Glas – mit unterschiedlichen Inhalten bestückt, greifen unter anderem die Elektromobilität auf. „Christiana Schwarz thematisiert die digitale Welt. Sie wählte die digitale Bildcollage für eine Auseinandersetzung mit der globalen Vernetzung“, erklärte Kunsthistorikerin Angela Wilms-Adrians in ihrer Eröffnungsrede. Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki nennt ihr Szenarium „Hoffnung“. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht eine Schwangere, umgeben von vertrockneten Blüten und Trümmern ihres bisherigen Lebens. Der Betrachter kann nur hoffen, dass alles besser wird.
Jessica Zugehör geht mit ihrem Ei-Tempera-Bild sehr romantisch auf Spurensuche. Ihre in sanftes Licht getauchte Seenlandschaft gibt den Blick frei auf aufgetürmte Kieselsteine – vielleicht stehen sie symbolisch für die Steine, die man im Laufe seines Lebens beiseite räumen muss, weil sie einen am Fortkommen hinderten.
NGB Rudolf Barnholt

Literarische Spurensuche mit Dr. Rita Mielke

Einen besonderen „Lesegenuss“ gab es am Sonntag, 28. Mai 2017 im Kulturbahnhof Korschenbroich.

Frau Dr. Rita Mielke, Macherin von Korschenbroich liest, näherte sich literarisch dem diesjährigen Museumsthema „Spurensuche. Mut zur Verantwortung“. In der Lesung standen Menschen und Natur im Vordergrund.

Hilla Baecker

Sonntag, 9. Juli 2017
Sommerfest

Der Heimatverein Korschenbroich hatte zum Sommerfest eingeladen. Da an diesem Sonntag in Korschenbroich und Umgebung etliche Veranstaltungen stattfanden, war die Besucherzahl des Sommerfestes am Kulturbahnhof sehr erfreulich. Das Ambiente rund um den Kulturbahnhof war sehr hübsch von fleißigen Helfern gestaltet.

Gegen Mittag waren alle Tische besetzt und unser Grillmeister Burkhard versorgte die Gäste mit leckeren Steaks und Würstchen. Es war ein schöner warmer Sommertag, so dass auch kalte Getränke reichlich geordert wurden. Am Nachmittag gab es eine wunderbare Kaffeetafel. Die Kuchen waren alle gesponsert und aus eigener Herstellung. Allen „Kuchenbäckern“ herzlichen Dank. Es fand eine rege Unterhaltung statt und es war ein nettes Beisammensein.
Roswitha Hermanns

Freitag, 14. Juli 2017
Sommerfest der Mundart

Sommerfest auf dem Türks-Hof wird zum Feuerwerk der Mundart

Premiere auf dem Türks-Hof: Die Mundartakteure mit Organisator Pejo Stefes (links). FOTO: HRP

Das traditionelle Sommerfest der Mundart, eine Veranstaltung des Vereins zur Förderung und Pflege der Mundart im Rhein-Kreis Neuss und des Heimatvereins Korschenbroich, fand erstmals nicht auf dem idyllischen Hoeren-Hof statt, sondern bei Hans-Willi Türks in Pesch. Das war auch schon der einzige Unterschied, denn die Zahl der Zuschauer war mit rund 250 konstant und die Stimmung war grandios. Das Publikum ging bis zum Ende begeistert mit. Selbst als Katharina Hall (Neuss) gegen 22.30 Uhr als Letzte auf die Bühne kam und die Geschichte vom „Knollibrandi“ vortrug, waren alle noch ganz Ohr. Nicht nur sie lieferte eine tolle Performance ab: Man merkte den Akteuren an, dass ihnen die Mundart Spaß macht. Diese Begeisterung wirkte ansteckend. Dass Cilli Fieten (Büttgen) bei ihrem Auftritt um 22 Uhr noch topfit war, ist so selbstverständlich nicht, immerhin ist sie im 92. Lebensjahr. Aber die Mundart scheint ihr Lebenselixier zu sein. Auf der anderen Seite der Altersskala der Mädchen- und Jungenchor Korschenbroich unter der Leitung von Gabriele Auel-Knecht. Die Kids bewiesen, dass Mundart für sie kein Buch mit sieben Siegeln ist. Mit dabei auch die Enkeltöchter von Hans-Willi Türks und Pejo Stefes, der durch das Programm führte. Andrea Otten begeisterte in der Rolle der Lehrerin, die dem frechen Fritzchen, verkörpert durch Sabine Fragen, nicht so recht beikam. Pejo Stefes nannte sie „die feminine Mundart-Mafia“, gemeint waren Uschi Jansen, Susanne Zandonella und Uschi Knoch, die gemeinsam, später aber auch getrennt, auftraten. Uschi Knoch hatte die Lacher auf ihrer Seite, als sie von ihrer Schönheitskur berichtete. Das fanden die Zuschauer ebenfalls ganz toll: Dass der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling und Bürgermeister Marc Venten gemeinsam mit einem Frage-Antwort-Spiel auftraten. Was sagt der Rheinländer, wenn er zum Ausdruck bringt, dass er keine Zukunftsangst kennt? „Et kütt wie et kütt.“Zu vorgerückter Stunde konnte man noch den Mönch erleben mit seiner Litanei über die Ehrenamtler. Unter Kutte und Kapuze steckte Marc Venten. Bei Johannes Kronen ging es um Wehwehchen, bei Hotte Jungbluth um den Haarausfall. Heinz Stiegen las Texte des 1971 verstorbenen Volksschulrektors Josef Thelen und feuerte damit ein Feuerwerk der Mundart ab, mit Ausdrücken, die so wohl kaum noch jemand präsent hatte.
NGZ Rudolf Barnholt

Sonntag, 12. August 2017
Fahrt zur Kaiserstadt Aachen

Die alljährliche Fahrt des Heimatvereins Korschenbroich führte in diesem Jahr in die Stadt Kaiser Karls des Großen.

Reiner Leusch führte die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst in das „Centre Charlemagne“.

Dieses neue Stadtmuseum Aachens bietet inmitten der Altstadt die perfekte Möglichkeit, die Kaiserstadt von der Vergangenheit bis zur Gegenwart kennen zu lernen: angefangen bei den frühen Besiedlungen ab dem 5. Jhdt. v. Chr.
bis hin zur Europastadt des 20. und 21. Jh.

Bei der sich anschließenden Altstadtführung erlebten die Mitreisenden dann alles hautnah und erfuhren zudem interessante Geschichten rund um Dom und Rathaus.

Nach der Einkehr in das „Goldene Einhorn“ – die älteste überlieferte Gastronomie Aachens aus dem Jahre 1349 – ging es in den Aachener Dom. Er ist ein UNESCO-Weltkulturerbe besonderer Art. Seit mehr als 1200 Jahren ist der Kern dieses Bauwerkes erhalten geblieben. Aus der ehemaligen Pfalzkapelle Karls des Großen hat sich eine der interessantesten Kathedralen Westeuropas entwickelt. Grabeskirche für Karl den Großen, Krönungsort der deutschen Könige und bedeutende Pilgerstätte – der Aachener Dom gilt als kulturhistorisches Kleinod.

Abgerundet wurde das kulturhistorische Programm in der neu gestalteten

Aachener Domschatz-Kammer.
Sie gilt als die bedeutendste kirchliche Schatzkammer nördlich der Alpen und beherbergt sakrale Kunstschätze aus spätantiker, karolingischer, ottonischer und staufischer Zeit, darunter einzigartige Exponate wie das „Lotharkreuz“ und die „Karlsbüste“.

Danach brauchte es freilich einen Ausklang in einem geruhsameren Rahmen im ältesten Aachener Caféhaus „van den Daele“. Bereits im Jahre 1890 gründete Leo van den Daele hier seine Konditorei und entwickelte eigene Rezepturen für eine Reihe süßer Köstlichkeiten, u.a. die berühmte „Original Aachener Printen“.
Nach einem erlebnisreichen Tag fuhren die Beteiligten dann müde aber zufrieden zurück in das beschauliche Korschenbroich – bei vielen verbunden mit der Ankündigung, auch im nächsten Jahr wieder mitreisen zu wollen!“
Reiner Leusch
Fotos: Waltraud

16. Juli bis 17. September 2017
Ausstellung „Schützenwesen in Korschenbroich“

Vorbildlich: Sozialer Einsatz der Schützen

FOTO: D. Ilgner

„Freude schenken, Orientierung geben und Hilfe in der Not leisten“, so erklärt Bezirksbundesmeister Horst Thoren aktive Bruderschaft. Von Ruth Wiedner-Runo

Ein Leitspruch der Bruderschaften im Bezirksverband Mönchengladbach-Korschenbroich lautet „Bruder sein ist mehr“. Was genau damit gemeint ist, wurde gestern Vormittag anlässlich der Ausstellungseröffnung „Kulturerbe – Schützenwesen in Korschenbroich“ anschaulich verdeutlicht. Bezirksbundesmeister Horst Thoren hatte im Korschenbroicher Kulturbahnhof Schützenchefs – jeweils einen Vertreter der neun Bruderschaften und Vereine aus dem Stadtgebiet – um sich geschart, um mit ihren das Verständnis von Brauchtum zu diskutieren. „Freude schenken, Orientierung geben und Hilfe in der Not leisten, das klingt staatstragend. Das soll es auch.“ Mit dieser Feststellung stimmte Horst Thoren die mehr als 100 Anwesenden auf eine kurzweilige Diskussionsrunde ein. Und dass die Schützen bei weitem mehr können, als nur Bier trinken, wurde ganz schnell deutlich. Thoren spannte einen großen Bogen – angefangen bei der Flüchtlingshilfe, dem Weihnachts-Wunschbaum, über die Kinder-Direkthilfe, den Glehner Sorgenkindern bis hin zur Augenhilfe Afrika. „Wir Schützen tragen soziale Verantwortung“, sprach er von einem „Bekenntnis zur Heimat“ und erinnerte dabei an den Dezember 2015. Seither gehören die Schützenbruderschaften zum Unesco-Weltkulturerbe. „Im Mittelpunkt steht das gesellschaftliche Engagement“, pflichtete ihm Hans Bert Heimanns, Präsident der St.-Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich, bei. In Kleinenbroich wird daher die Integration von Flüchtlingsfamilien intensiv betrieben. „Wir helfen immer da, wo wir gebraucht werden.“ Dies gilt auch für die Liedberger Sebastianer. „Wir helfen nach unseren Möglichkeiten und entscheiden je nach Dringlichkeit“, erklärte Präsident Josef Schnock und führte das Kinderhospiz Regenbogenland ebenso an wie die Kita oder die Grundschule vor Ort. Die Herrenshoffer, sie haben seinerzeit auch für den Einsatz einer Grundwasser-Pumpe gesammelt, fördern ebenfalls die Augenhilfe Afrika. „Wir wollen auch über unsere Ortsgrenzen hinweg Zeichen setzen“, betonte Hubertus-Präsident Karl-Heinz Hox. Während in Steinforth-Rubbelrath die Förderung der Alten Schule als Ortstreffpunkt und das Glehner Namibia-Projekt oben anstehen, erzählte Sebastianer-Präsident Peter-Josef Schepers von einem traurigen, aber ganz wichtigen Einsatz. Als eine Mutter bei der Sturzgeburt ihres achten Kindes im Dorf verstarb, sammelte und kümmerte sich die Bruderschaft. Während sich die Donatus-Schützen für das Projekt „Das ist Pesch“, für „Tobi“ und die Kindertafel Neuss stark machen, managt der Heimatverein Lüttenglehn das Dorfleben mit wöchentlichen Seniorentreffen, Umwelt- und Martins-Aktionen. Die Glehner kümmern sich um ihre „Sorgenkinder“, den Schützenpark und das Ehrenmal, während die Korschenbroicher Bruderschaften sich den Großprojekten, der Kinder-Direkthilfe für Bolgatanga und der Augenhilfe Afrika, verschrieben haben. Nach 45 Minuten fasste Hans Bert Heimanns das Leitmotiv der Schützen trefflich zusammen: „Einer für alle, alle für einen.“

Die Idee zu dieser Ausstellung im Kulturbahnhof hatte Pejo Stefes. Und so war es eine Selbstverständlichkeit, dass er die Begrüßung der Ehrengäste übernahm. „Die gesamte Vorbereitungsphase war von Harmonie geprägt. Sie zeigt, dass in Korschenbroich fruchtbarer Boden für Solidargemeinschaften vorzufinden ist“, so Stefes. Dass sich das Ergebnis sehen lassen kann, unterstrich Vize-Bürgermeister Hans-Willi Türks, der Grüße von Bürgermeister Marc Venten überbrachte und ebenfalls betonte: „Die Bruderschaften leisten viel mehr, als nur das Feiern ihres Jahresfestes.“
NGZ Ruth Wiedner-Runo

Begleitprogramm:
9. August
Kulturelle Bedeutung des Schützenwesens

Sie betonen bei der Ausstellung zum Schützenwesen die religiöse und kulturelle Bedeutung (v.l.): Ralf Heinrichs, Pfarrer Zimmermann und Peter Schlösser

Foto: Ilgner

Warum das Schützenwesen einen so hohen Stellenwert hat

Die Ausstellung zum Schützenwesen in Korschenbroich ist gut bestückt, und doch hatte Pfarrer Marc Zimmermann zum Vortrag „Religiöse und kulturelle Bedeutung des Schützenwesens“ im Kulturbahnhof eine Monstranz mitgebracht. Der Geistliche referierte über die religiöse Bedeutung des Brauchtums. Mit der Monstranz unterstrich er die Bedeutung des Altarsakraments als Kern der christlichen Bruderschaften. Ralf Heinrichs, Bundesgeschäftsführer des Bundes der historischen Deutschen Schützenbruderschaften, schlug beim Blick auf die kulturelle Bedeutung den Bogen von vorchristlichen Vogelschussritualen bis zum heutigen Schützenwesen. Beide Referenten nannten übereinstimmend gelebte Gemeinschaft und sozial-karikative Aufgaben als zentrale Werte. Sebastianer-Präsident Peter Schlösser begrüßte unter den Zuhörern Schützenkönig Axel Manns, der wie Heinrichs im grünen Schützenrock gekommen war, und den stellvertretenen Bürgermeister Hans-Willi Türks.

Beim Blick in die Geschichte betonte Zimmermann die jahrhundertealte Bindung der frühen Bruderschaften an den christlichen Glauben. „Die verinnerlichte Teilnahme an den Gottesdiensten“ und den sozialcaritativen Dienst hätten sich die Mitglieder „ins Stammbuch“ geschrieben. Wegen ihres Glaubens seien die Bruderschaften den Nationalsozialisten verdächtig erschienen, so Zimmermann, der – wie später auch Heinrichs – von Repressalien in jener Zeit berichtete. Dem Schützenwesen schrieb er eine bis heute tragende Rolle für gemeinschaftliches Erleben, die Überwindung sozialer, mitunter konfessioneller und kultureller Grenzen zu. Er beschrieb aber auch einen Wandel, bedingt durch moderne Bindungsängste, eine Neigung zur Oberflächlichkeit und Pluralismus. Doch der Geistliche zeigte sich überzeugt, dass die Schützengemeinschaften „auf einem guten Weg sind, die althergebrachten Ideale in eine neue Zeit zu übersetzen“.

Ralf Heinrichs betonte, dass die Anerkennung des Schützenwesens als immaterielles Kulturerbe den Anstoß für die aktuelle Ausstellung gegeben hatte. Im Vortrag unternahm er eine Zeitreise von den heidnischen Anfängen der Kultbruderschaften über eine kirchliche Anpassung bis zur Gegenwart.

Heinrichs stellte etwa den Wandel in der Bedeutung des Königssilbers vor: „Wir sehen es heute als Kulturgut an. Für unsere Vorfahren aber war es eine Sparkasse. Das Silber wurde für etwas Neues verkauft.“

NGZ/Angela Wilms-Adrians

9. November 2017
Gedenkveranstaltung „Gegen das Vergessen“

„Friedhöfe erzählen Geschichten“
Marcel Kolb und Eddi Schüth gestalten Gedenkfeier im Kulturbahnhof.
Auf den Tag genau 79 Jahre, nachdem Synagogen verwüstet und in Brand gesteckt worden waren, wurde im Kulturbahnhof Korschenbroich an das jüdische Leben erinnert. Im Mittelpunkt stand der Vortrag von Marcel Kolb und Eddi Schüth. Die beiden 17 Jahre alten Gymnasiasten hatten sich an dem Schülerwettbewerb „Friedhöfe erzählen Geschichten“ beteiligt und sind Landessieger geworden. Ihr Thema: „Der jüdische Friedhof in Korschenbroich“. Die Besucher erfuhren viel über die jüdische Bestattungskultur.
Es war für die beiden jungen Männer eine Ehre gewesen, als ihnen Michael Rubinstein, Geschäftsführer des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Nordrhein, neben zahlreichen Informationen auch den Schlüssel für das Tor des jüdischen Friedhofs am Borrenweg gegeben hatte. In der 40 Seiten starken Projektarbeit steht unter anderem, dass es dort, von einer Mauer umgeben, 45 Gräber gibt. Die Besucher erfuhren vom Ewigkeitsgedanken: Gräber werden niemals aufgegeben. „Aus Respekt vor dem toten Körper sind nur Erdbestattungen möglich“, sagte Eddi Schüth. Die Beerdigung erfolge noch am Sterbetag, es sei denn, der falle auf den Schabat. Angehörige gehen sieben Mal um das Grab, bevor es zugeschüttet wird. „Seine Seele möge eingebunden sein in das Bündel des Lebens“, lautet ein Satz, der zu jeder jüdischen Beisetzung gehört. Erstaunlich ist, dass die Grabsteine noch gut erhalten sind – schlimme Verwüstungen der letzten Ruhestätten hat es in Korschenbroich nicht gegeben. Und diejenigen, die die Synagoge an der Mühlenstraße 1938 zerstörten, sollen keine Korschenbroicher Bürger gewesen sein. Dass Korschenbroich kein Zentrum des Nationalsozialismus gewesen sein kann, wird auch an folgender Tatsache deutlich: Die letzte Bestattung auf dem jüdischen Friedhof erfolgte am 21. November 1940 und damit vergleichsweise spät. Wolfgang Skiba (78), dem das Erinnern eine Herzensangelegenheit ist, las aus den Erinnerungen des Juden Alfred Winter, von einem „Albtraum ohne Ende“ in einem Konzentrationslager in Lettland, wo sein Bruder Kurt ermordet worden war.
NGZ/Barnholt

Sonntag, 10. Dezember 2017
Adventkaffee des Heimatvereins

Auch das große Schneetreiben konnte 30 Personen nicht vom Besuch des jährlichen Adventskaffees im Kulturbahnhof abhalten. Der Bahnhof war wunderschön weihnachtlich geschmückt und das Kuchenbuffet wie immer bestückt mit Kuchen aus der eigenen „Bäckerei“. Hier nochmals herzlichen Dank den Bäckerinnen. Roswitha Hermanns begrüßte die Anwesenden und führte am Nachmittag durch das Programm. Uli Afflerbach sorgte mit stimmungsvoller Musik am Keyboard für eine wunderbare weihnachtliche Atmosphäre. Die Weihnachtslieder wurden teilweise in Mundart gesungen, was immer wieder zum Schmunzeln anregte. Schöne Vorträge, Geschichten und Gedichte wurden von Pejo Stefes, Johannes Kronen und Nina Nierwetberg vorgetragen. Die Kinder der Musikschule Schöttke erfreuten mit Flötenmusik und bekamen einen großen Applaus. Das Schlusslicht des Nachmittags machte das Engelchen Lena; sie wurde mit Tenorhorn-Musik von Stefan Fragen begleitet. Ihr Wunsch: „Wir tragen ein Licht durch die Dunkelheit und tragen es weiter, dass aus einem Licht ein Lichtermeer wird, singen ein Lied um uns Mut zu machen und hoffen, dass es für alle Frieden auf Erden gibt“. Es folgte noch ein Weihnachtsgedicht. Uli Afflerbach am Keyboard und Stefan Fragen mit seinem Tenorhorn erfreuten die Besucher noch mit gemeinsamer Musik zum Mitsingen, während Engelchen Lena die Weckmänner verteilte. Es war ein stimmungsvoller wunderbarer Nachmittag zum Einstimmen auf Weihnachten.
Roswitha Hermanns

Roswithas Nichte N.Steins hat 2 kleine Filmchen gedreht, die hier zu sehen sind. Vielen Dank dafür

-> Filmchen 1
-> Filmchen 2

24. September bis 17. Dezember 2017
Ausstellung „Vom Niederrhein in die Welt – Unterwegs in den Jahren des Wirtschaftswunders“

Rahmenprogramm:

  • Jazz-Abend am 13.10.
  • Lesung „Teelichter“ mit Enno Kalisch am 19.10.
  • Lesung und Bildpräsentation mit Gabriele Reiß:
    „Steinreich, vogelfrei“ am 26.10.

Über die Reiselust in den 50ern und 60ern

„Vom Niederrhein in die Welt – unterwegs in den Jahren des Wirtschaftswunders“ lautet die aktuelle Ausstellung im Kulturbahnhof, die heute Abend um 19 Uhr eröffnet wird. Doch bis in die weite Welt hinaus sind die Korschenbroicher in den 1950er und 1960er Jahren gar nicht gereist. „Die beliebtesten Reiseziele waren Österreich und Italien“, sagt Museumsleiterin Hilla Baecker. Und so konzentrieren sich die Exponate hauptsächlich auf diese beiden Länder. Wer die Ausstellung besucht, kann in Erinnerungen schwelgen. Mehr als 20 Leihgeber haben alte Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt: Fotoalben, Postkarten, Koffer und Rucksäcke, Souvenirs, Bücher, Modellautos, Wanderstöcke mit Wappen und sogar ein Paar Ski aus Holz. Highlights sind eine Vespa (Baujahr 1963) und ein Victoria Moped aus dem Jahr 1966. Während der Ausstellungseröffnung wird auch ein Citroën 11 CV aus dem Jahre 1954 vor dem Kulturbahnhof parken. Die Schau ist Teil einer Ausstellungsreihe unter Federführung des Kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerks Niederrhein. Zum vierten Mal hat diese Initiative ein Themenjahr ins Leben gerufen, das diesmal unter dem Motto „unterwegs“ steht. Doch nicht nur die Exponate erzählen von der Reiselust in den Jahren des Wirtschaftswunders, vielmehr betten Infotexte sie in einen Gesamtzusammenhang ein. Von dem VW-Käfer ist da zu lesen, der die Mobilität der Menschen förderte. Und von Italien, das in den 50er und 60er Jahren als das Land der Sehnsucht galt. Auch die Fahrten dorthin werden beschrieben, als es noch über enge und kurvige Passstraßen ging, die manche Autos vor eine Herausforderung stellten. Ebenfalls ein Highlight sind die 15 Schwarzweiß-Fotografien des Kaarster Künstlers Horst Schuwerack, auf denen er Straßenszenen in Venedig eingefangen hat, die vom Leben in der Lagunenstadt erzählen. Die Ausstellung schildert anschaulich, wie und womit sich die Menschen vom Niederrhein auf den Weg zu den und über die Alpen machten. Das ist der Verdienst von Museumsleiterin Hilla Baecker und ihrer Stellvertreterin Roswitha Hermanns, die zahlreiche Kontakte geknüpft, teils sehr persönliche Exponate zusammengetragen und das Ausstellungskonzept entwickelt haben. Parallel zur Ausstellung ist ein Rahmenprogramm geplant. So steht ein italienischer Kochabend auf dem Programm (17. November), ein Jazz-Abend (13. Oktober) sowie mehrere Lesungen.