Jahresrückblick 2016

24. Januar 2016
Karnevals Liederabend „Heiter bis lustig“
mit Hotte Jungbluth
Die Veranstaltungsreihe „Mittwochs im Kulturbahnhof“ in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung und Pflege der Mundart im Rhein Kreis Neuss hatte zum Karnevals Liederabend eingeladen. Im gut besuchten Bistro des Kulturbahnhofes war schon vor der Veranstaltung gute Stimmung. Die meisten Besucher hatten sich zum Motto Karneval auch entsprechend dekoriert mit lustigen Kopfbedeckungen und hübsch geschminkt. „Ton ab 19.30 Uhr“. Hotte Jungbluth war in seinem Element mit seinen „Mitsing-Liedern“wie „Drenk doch eene Möt“, oder „Dat Wasser von Kölle is jood“. Eine Bandbreite über Bläck-Föös oder Willi Ostermann „;Ich möch ze Foot no Kölle jonn“ und viele mehr. Da allen die Texte vorlagen, wurde natürlich kräftig mitgesungen. Hotte Jungbluth hatte auch wieder wunderbare kleine Anekdoten auf Lager und erfreute mit seinen eigenen komponierten Liedern, wobei ihn bei einigen Interpretationen sein Sohn auf der Gitarre begleitete. Es gab viel Applaus und ohne Zugabe wurde „Hotte“ natürlich nicht entlassen. „Toller Abend, tolle Stimmung.“
Roswitha Hermanns

31. Januar bis 21. Februar 2016
Ausstellung des Künstlers Peter Steinbrinck
„Wei`ßheiten“

Der Titel ist eine Anspielung auf die Lieblingsfarbe des in Neuss lebenden Künstlers. Weiß kann ja sehr steril sein. Das trifft auf die Exponate von Peter Steinbrinck nicht zu, weil sie viele Facetten aufweisen, oft collagiert sind. Der 79-jährige sagt, dass ein gegenständliches Bild dem Betrachter nicht so viel zu sagen hat wie seine abstrakten Arbeiten. In ihnen könne er immer wieder Neues entdecken. Viele der Bilder sind Materialcollagen. Da sind Aufbrüche zu sehen, der Künstler hat unter anderem Wellpappe verwendet und Leinwand ist für ihn mehr als nur ein Malgrund. Sie verleihen einigen seiner Bilder eine unverwechselbare Stofflichkeit. Beeindruckend ist die Materialität der Bilder, die nur in wenigen Fällen wirklich zweidimensional sind, erklärte die Kunsthistorikerin Angela Wilms-Adrians in ihrer Einführungsrede. So sehr die Farbe Weiß im Mittelpunkt steht, es kommen auch Grautöne oder ein warmes Terrakotta vor. Diese Bilder sind Erinnerungen an Steinbrincks Zeit in Italien. Peter Steinbrinck verkaufte vor 20 Jahren seine Firma und lebte mehrere Jahre in Italien. Dort entstanden Skulpturen aus wunderschönen alten Hölzern. „ Ich hatte in alten Palästen wunderschöne Ausstellungen“ schwärmt der Künstler noch heute. Ein wenig an diese Zeit erinnern die drei Holzobjekte in der Glasvitrine. Eine heißt „Das Buch“. Handgeschmiedete Nägel symbolisieren die mögliche Last des Wissens, ein altes Getriebe verkörpert die Gedanken. Aus einem alten Schmuckwagen schuf Peter Steinbrinck eine Figur. Ungegenständlich und seinen Bildern am meisten ähnlich ist eine Komposition die im Kern aus Holzstücken besteht.
R.P. Rudolf Barnholt/Roswitha Hermanns

26. Februar 2016
Jahreshauptversammlung Heimatverein Korschenbroich

Ein wichtiger Posten im Heimatverein Korschenbroich konnte am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung nicht neu besetzt werden. Es gibt vorerst keine Nachfolgerin für die Museumsleiterin Nina Nierwetberg. Sie hatte ihr Amt nach fünf Jahren aus beruflichen Gründen abgegeben. Barbara Romann wurde einstimmig als Vorsitzende bestätigt. Die Stelle des stellvertretenden Schatzmeister bleibt weiterhin unbesetzt. Matthias Oedinger stand als Archivverwalter nicht länger zur Verfügung, diese Arbeit erledigt künftig Paul Strijbos. Roswitha Hermanns bleibt als Beisitzerin zuständig für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Es tut uns leid, aber wir haben Verständnis für deine Entscheidung, so Barbara Romann bei der Verabschiedung von Nina Nierwetberg, die eine Stelle im Kulturamt bei der Stadt Korschenbroich angenommen hat. Nina Nierwetberg zog eine positive Bilanz nach fünf Jahren und gestand, es fällt mir schon schwer mich von dieser Tätigkeit zu verabschieden. Roswitha Hermanns bedankte sich als Stellvertretene Museumsleitung persönlich bei Nina Nierwetberg für fünf Jahre hervorragende Arbeit . Du warst bei jeder Ausstellung mit dem Herzen dabei und wir beide hatten eine wunderbare gemeinsame Zeit. Pejo Stefes berichtete über den Förderverein und erläuterte noch einmal die Tätigkeiten und Funktionen des Fördervereins. Jürgen Brunner, Schatzmeister des Vereins berichtete über die Kassenlage des Vereins, welche gut, aber eben nicht gut genug ist um Honorarkräfte zu finanzieren für Aufgaben, welche bislang ehrenamtlich wahrgenommen wurden. Der Heimatverein hat 379 Mitglieder. Zu den ausgesprochenen Aktivposten zählen Ulrike und Paul Strijbos welche das Museumscafé betreuen. Ein Erlös von ca. 2500,– Euro kann erwirtschaftet werden. Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Willi Türks hatte lobende Worte: der Kulturbahnhof ist innen und außen Top in Ordnung. Eine wichtige Frage: Wie geht es weiter mit dem Museumsprogramm. Roswitha Hermanns stellte das 1. Halbjahr des Heimatvereins vor. Zur Zeit findet eine Ausstellung statt zum Weltfrauentag. Titel „Frauen Ansichtssache“. Das Bild der Frau vor 100 Jahren. Eine wunderbare Sammlung alter Ansichtskarten. Die Aktion „;Saubere Stadt“ sowie ein Mundartabend der besonderen Art „Ladies Nait“, Besichtigung Kuhlenhof, Besichtigung Schloss Rheydt und eine vogelkundliche Wanderung. Auch für das 2. Halbjahr ist schon einiges in Planung. Z.B. eine Fahrt nach Köln mit dem Besuch des Duftmuseums Farina dem Wallraf-Richartz Museum und Foundation Corboud und Weihnachtsmarkt. Leitung Reiner Leusch. Es war eine gute Stimmung und eine gute Beteiligung bei der Jahreshauptversammlung.
R.P. R. Barnhold / R. Hermanns

28. Februar 2016
Eröffnung Ausstellung „Frauen Ansichtssache“

Eine Ausstellung von etwa 80 Ansichtskartenmotiven aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts, die das zeitgenössische Frauenbild widerspiegeln. Zusammengetragen hat sie Peter Bullemer aus Düsseldorf-Benrath, der sich vor mehr als 40 Jahren auf das Sammeln historischer Ansichtskarten verlegt hat. Angefangen hat er mit Ansichtskarten aus seiner Heimatstadt Stralsund und aus Vorpommern. Die Gleichstellungsbeauftragte Angelika Brieske und die ehemalige Museumsleiterin Nina Nierwetberg konnten die Ausstellung anlässlich des Internationalen Frauentages in den Kulturbahnhof nach Korschenbroich holen. Dass der Titel der Ausstellung verschiedene Interpretationen zulässt, macht Angelika Brieske anhand der Geschichte der Frauenbewegung deutlich. Während das Bürgerliche Gesetzbuch noch am 1. Januar 1900 festschrieb, dass dem Ehemann das Entscheidungsrecht in allen Belangen des Ehelebens bis hin zur Frage oblag, ob seine Frau arbeiten dürfe oder nicht, opponierten Frauenrechtlerinnen bereits damals gegen die männliche Dominanz. Davon ist auf den Postkarten freilich nichts zu erahnen. Sie zeigen vielmehr, das bei den Männern vorherrschende Ideal einer Frau, die tugendhaft, häuslich und von Beruf Gattin und Mutter war. So ist auf einer Ansichtskarte eine nähende Mutter zu sehen, zu deren Füßen ein kleines Mädchen mit seinem Hund spielt. Auf anderen Exponaten wiederum präsentieren Frauen kokett die zeitgenössische Hut- und Bademode. Anrührend ist eine Ansichtskarte aus dem Ersten Weltkrieg, die eine Mutter mit ihren beiden Kindern beim Abendgebet zeigt: „Wir denken herzinnig dein“ steht gedruckt auf der Vorderseite, während eine Schlachtszene oberhalb der Personengruppe auf den abwesenden Vater anspielt. Und dann gibt es noch zahlreiche Ansichtskarten, die die Frauen als Objekt der Begierde oder als untreue Verführerin abstempeln. „Deine Treu war nur Schein, ach, ich Armer ward betrogen“, lautete die gedruckte Bildunterschrift auf einer Karte, auf der ein junger Mann seien Liebste mit einem anderen ertappt.
R.P. Marion Lisken-Prüss/ R. Hermanns

12. März 2016
Aktion Saubere Stadt

Auch 2016 beteiligten sich Museum-Kulturbahnhof an der Aktion „Saubere Stadt“. Neun Personen erschienen pünktlich um 9 Uhr zum Sammeln und Fegen. Es beteiligten sich der Heimatverein, die Zwar-Montags Gruppe und der SPD Ortsverein. Im Ein- und Ausfahrtbereich des Kulturbahnhofs, die „Visitenkarte“ des Museums und Kulturbahnhofs, wurden Pappteller, Kunststoff- und Glasflaschen, Abfallbeutel mit Hausmüll, Bodenbelag, sowie umfangreiche Reste der beendeten Bahn-Baustelle und Abrissteile von großen Plakattafeln gesammelt. Es wurde auch im Grünbereich sowie rund um den Bahnhof und entlang der Straße gesammelt. Eine Ansammlung von zahlreichen Kunststoffsäcken gefüllt mit Müll konnte nicht entsorgt werden, da unzugänglich. Wir werden aber beobachten, wie lange der wild abgestellte Müll noch liegen bleibt. Die noch vom Vorjahr gelagerten Schlafzimmerteile wurden zwischenzeitlich beseitigt. Bilanz der Säuberung: 20 prall gefüllte Säcke. Vielen, vielen Dank an alle, die geholfen haben. Natürlich gab es zur Belohnung wie immer die super leckere Suppe von Barbara.
Wolfgang Skiba/ R. Hermanns

6. April 2016
Ladies Nait
Schon der Titel „Ladies Nait“ war in Mundart verfasst. Unter diesem Motto gestalteten „Mundartgewandte Frauen“ einen ganz besonderen Abend. Schon früh sicherte man sich die besten Plätze. Die Veranstaltung war ausverkauft und die Getränkeausgabe fand an diesem Abend im Ausstellungsraum statt. Pejo Stefes führte gekonnt als Moderator durch das Programm. Die älteste Mundartexpertin Cilli Fieten,  91 Jahre, eröffnete mit ihrem Beitrag die Veranstaltungsreihe „mittwochs im Kulturbahnhof“. Mit ihrer starken Stimme und deftig lustigen Vorträgen immer ein sehr gern gesehener Gast im Kulturbahnhof. Andrea Otten und Uschi Knoche traten als Duo auf und dachten lange darüber nach, wie sie ihrem Sohn ihren Theaterbesuch erklären sollten. Wunderbar Dialoge. Andrea Otten schilderte die Woche in einem Wellness-Hotel mit Programm Heilfasten. Jedem zu empfehlen? Sabine Stefes, eine Meisterin in der Ausführung verschiedener Dialekt. z.B. Sächsisch, Bayrisch und natürlich in Mundart. Sie erzählte die Geschichte „Der Erwin ist gestorben“. Die Mitwirkenden hatten einiges an Sketchen zu bieten. Das Programm wurde aufgelockert durch Kölsche Lieder von Willi Ostermann bis Black Föss. Den Besuchern lagen die Texte vor und alle sangen kräftig mit. Für musikalische Begleitung sorgte Josef Nowack. Mit dem Schlusslied „mer sind wie wer sind wir Jecke fom Ring dat is jet wo wir stolz drop sind“, ging der wunderbare Abend zu Ende und die Akteure wurden mit großem Beifall verabschiedet. Die Mitwirkenden und einige Gäste ließen den Abend bei einem Glas Wein noch einmal Revue passieren und man hatte noch eine nette Runde miteinander.
Roswitha Hermanns

24. April 2016
Besichtigung Schloss Rheydt

Die Besichtigung des einzigen vollkommen erhaltenen Renaissance Schloss Rheydt war auch am Sonntag wieder mit 23 Teilnehmern gut besucht. Treffpunkt war der Innenhof des Schlosses. Hier trifft Renaissance auf Moderne, nämlich der gläserne Anbau – sprich Aufzug – an das Herrenhaus. Das Herrenhaus hat niederländischen Einfluss, wie sich noch heute am Figurenschmuck der Fassade und der Inneneinrichtung zeigt. Spannend auch der Weg durch die Gewölbe mit Schießschachten, Gefängnis, Kanonen, Speere und Gewehren. Die teilnehmenden Kinder fanden natürlich den Kerker und die Guilotine am gruseligsten. In der 1. Etage den Wohn- und Repräsentationsräumen der Familie Otto von Bylandt bestaunte man die wunderbaren Gobelins, Gemälde, Kamine und Decken. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb das Schloss im weit verzweigten Familienbesitz. Heute finden in den Räumen Veranstaltungen wie Musik, Lesungen und Empfänge statt, sowie Wechselausstellungen im Museum. Nina Nierwetberg begeisterte die Gruppe wie auch schon beim letzten Mal mit einem hervorragenden Wissen über das Schloss und deren Bewohner. Abschluss war ein gemeinsames Kaffeetrinken im Purino.
Roswitha Hermanns

1. Mai bis 5. Juni
Arbeitsplatz Kuns – Vom Bahnhof zum Atelier
Künstler zeigen ihre Exponate im Kulturbahnhof

Viele KIK-Künstler öffneten ihre Ateliers und beteiligten sich an der kreisweiten Aktion „Arbeitsplatz Kunst“. Als Orientierungshilfe diente die aktuelle Ausstellung im Kulturbahnhof. 22 Künstler machten mit ausgewählten Exponaten auf den „Arbeitsplatz Kunst“ aufmerksam, um so mit einem Besuch in ihren Ateliers zu werben. Die Ausstellung zeigte ein breites Feld der Kunst. Von experimentellen Fotografien zu informellen Malereien, z.B. ein Exponat Bild auf Bild. Oder Holzskulpturen und Hinterglas-Mischtechnik auf Acryl, sowie Blumenbilder. Transparenz ein Thema bei dem Objekt „Verdrahtet.“ Eine Künstlerin stellte die westliche Zeitauffassung der fernöstlichen gegenüber. Die Ausstellung, unverkennbare Vielseitigkeit und hatte eine gute Besucherresonanz.
Rudolf Barnholt / Roswitha Hermanns

23. Juni 2016
HUT ab! Hut-Ausstellung im Kulturbahnhof

 Trotz hoher Temperaturen und kurzfristig an einem Donnerstag eingeschobene „Hut- ab! „Ausstellung fanden sich im Kulturbahnhof zur Eröffnung zahlreiche Damen und auch Herren zur Begutachtung ein. Barbara Romann hatte Kontakt mit Herrn Benno Jacobs aus Düsseldorf. Er stellte alle Exponate seiner verstorbenen Mutter zur Verfügung. Marianne Jacobs hatte in dem Ort Speicher, in der Südeifel von 1955-2009 ein Hutgeschäft und dort die Kopfbedeckungen nicht nur verkauft, sondern auch von Hand selbst hergestellt. Der Hut war ein Symbol für den wirtschaftlichen Erfolg. Er verrät viel über die Gesellschaft, ihre Werte, Mode und Vorlieben von vier Jahrzehnten. Der Niedergang der Hutgeschäfte begann wegen zurückgehender Nachfrage Anfang der 1980er Jahre. Viele der Exponate weckten Erinnerungen bei den Besuchern an längst vergangene Zeiten. Z. B. der kleine schwarze flache Hut ohne jeglichen Pfiff machte nicht jünger, eher das Gegenteil war der Fall. Bis Mitte der 60er Jahre war er trotzdem ein Verkaufsschlager. Der weiße Damenhut aus den 1980er Jahren bringt Eleganz auf den Kopf der Frau. Er wurde vorwiegend zum Sonntagsspaziergang und natürlich auch zum Kirchgang aufgesetzt. Ein Lodenhut für Frauen  außerhalb von Bayern bis in die 1980er Jahre keine Seltenheit. In den 1970er Jahren war auch Pelz ein großes Thema. Der Hut musste natürlich zum Mantel passen. Auch Strohhüte gehören zu den Exponaten. Barbara Romann erklärte interessant die verschiedenen Materialen und die Herstellung der Hüte. Der Aussteller Benno Jacobs erinnerte mit etwas Wehmut an seine Kindheit und an den Arbeitsplatz seiner Mutter wie er ihr bei der Herstellung von wunderbaren Hüten zugeschaut hat. Zu den Öffnungszeiten sonntags 14-17 Uhr können sich die Besucher mit einem der Ausgestellten Hüte fotografieren lassen. Gegen einen kleinen Obolus können die Fotos erworben werden.
Rudolf Barnholt/Roswitha Hermanns        

15. Juli 2016
Sommerfest der Mundart auf dem Hoeren-Hof

Das Sommerfest der Mundart auf dem Hoeren-Hof ist immer wieder ein Publikums-Magnet. Rund 250 Besucher fanden sich ein und wollten sich das zweieinhalbstündige urige Programm nicht entgehen zu lassen. Cilli Fieten aus Büttgen die Älteste Aktive mit 90 Jahren legte nach der Begrüßung durch Pejo Stefes als erste los. Helga Peppekus und Professor Wilhelm Schepping brachten dem Publikum den Neusser Schriftsteller Wilhelm Fonk näher. Sie erfüllten schon fast einen Bildungsauftrag. Inge Fischermann brachte das Publikum zum Lachen mit dem Beitrag „Fidschbonne“. Bei allen Geschichten ging es doch nicht nur ums Plattdeutsche sondern zugleich auch um die Mentalität des Rheinländers. Die Botschaft „de Erwin is doot“ brachte Sabine Stefes in vier unterschiedlichen Dialekten rüber. Hotte Jungbluth sinnierte über das Übergewicht und Hans-Peter Menzen aus Glehn mimte den arbeitsscheuen Rheinländer, der sich im Sommer um die Heizung und im Winter um den Garten kümmert. Johannes Kronen hatte sich das Thema Krankheiten ausgesucht und übersetzte „duetkrank“ ist nicht unbedingt lebensbedrohlich und „Ping“ schon gar nicht. Zum Schluss war eine Erkenntnis gefestigt: der Rheinländer lässt Fünf gerne mal gerade sein und es war mal wieder eine gute Stimmung auf dem Hoeren-Hof.
Rudolf Barnholt / Roswitha Hermanns

17. bis 28. August 2016
Der besondere Blickwinkel – ungewöhnliche Perspektiven

Die Fotofreunde des BTC haben, von 16 Fotografen, hochwertige Fotos zusammengetragen, die im ansprechenden Ambiente des Kulturbahnhofs zu sehen sind.Anlässlich der Vernissage am 17.Juli 2016 fanden sich zahlreiche Gäste ein. Die Vorsitzende des Heimatverein Korschenbroich e.V. von 1983, Frau Barbara Romann, begrüßte die fotografieinteressierten Gäste. Sie referierte über die Anfänge der Fotografie und deren Entwicklung bis zum heutigen Tage. Herr Michael Hecker, Vorsitzender des Fotoclub Düsseldorf, hieß die Gäste ebenfalls herzlich willkommen und berichtete über die seit vielen Jahren positive Entwicklung der Fotosparte. Der Fotoclub des BTC hat inzwischen 65 Mitglieder und auch an Nachwuchs mangelt es nicht. Erfolge auf nationalen und internationalen Fotowettbewerben belegen die hochkarätigen Arbeiten der BTC-Fotografen. So konnte bei der Deutschen Fotomeisterschaft des DVF ein zweiter Platz in der Gesamtwertung der deutschen Fotoclubs erreicht werden. Einen dritten Platz in der Einzelwertung sicherte sich die BTC-Fotografin Frau Dr. Bärbel Brechtel.
Heckers besonderer Dank galt den Eheleuten Barbara und Karl-Heinz Roman, die dem Club die Räumlichkeiten in einem vorbildlichen Zustand zur Verfügung stellten und anlässlich der Vernissage auch die Bewirtung übernahmen. Ebenso ging der Dank an Herrn Uwe Sälzle, der für den Club die gesamte Organisation und den Aufbau der Ausstellung – auch mit einigen hilfreichen Händen der Mitglieder – abwickelte.
Wir werden sehen, inwieweit diese Ausstellung weiter vom Publikum angenommen wird und würden uns über eine eventuelle Wiederholung in diesen schönen Ausstellungsräumen freuen.
(rjh)

20. Juli 2016
Lesung Toni Baumann
Ein Autor schreibt über Korschenbroich.

Seine Augen können als Folge eines Diabetes nicht mehr so recht lesen. Doch Toni Baumann ist ein Erzähler von klassisch niederrheinischer Couleur. Von 1938 – 1958 habe er in Korschenbroich gelebt und diese Jahre waren prägend, erzählte der Schriftsteller, der zu den Korschenbroicher Geschichten genüsslich ins hiesige Plattdeutsch überging. Zur Lesung im Kulturbahnhof plauderte der Autor zur Familiensaga „Johannes und Hiltrud“ über Beweggründe und Hintergründe während der 15-jährige Konstantin als sein Assistent den Lese-Part übernahm. Der junge Vorleser stellte Auszüge der zweibändigen Romane vor. Der erste Tel ist im 11. Jahrhundert angesiedelt und erzählt vom freien Bauern Johannes der die 16- jährige Magd Hitrund auf seinen Hof nach Speyer holt. Sie wird die große Liebe seines Lebens. Als der Bauer 40 Jahre später stirbt verspricht er ihr ein Wiedersehen und sei es in 100 Jahren. Der zweite Band führt ins Korschenbroich von 1957. Hier trifft Josef, Spätheimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft, die 21- jährig Anna und hat das Gefühl, sie irgendwie zu kennen. Wie weit die Begegnung mit dem ersten Band verwoben ist, mochte der Autor nicht verraten. Er verwies stattdessen auf sein Buch. Baumann berichtete jedoch wie er das Leben der Flüchtlinge, die damals in Raderbroich untergebracht waren, in der Geschichte verarbeitet hat. Die Geschichten um das alte Korschenbroich sind noch nicht veröffentlicht. Der Schriftsteller bat, ihm eventuell bekannte Erzählungen zur Verfügung zu stellen. Diese würde er gerne mit Namensnennung in den geplanten Druck mit einbeziehen. Konstantin las aus dem geschriebenen Fundus. Hier habe er alles niedergeschrieben was ihm die alten Leute als wirklich geschehen und schaurige Geschichten erzählt hätten sagte der Autor. Er hatte noch einige Anekdötchen auf Lager und bezog sich zum Schluss schelmisch auf seinen Großvater der immer Recht hatte.
Angela Wilms-Adrians /Roswitha Hermanns

2. bis 30. Oktober 2016
Endlose Einsichten: Fotoausstellung Michael Schopen

Zur Eröffnung der Fotoausstellung von Prof. Schopen war der Kulturbahnhof mit ca.65 Personen sehr gut besucht. Aber es waren auch ausgewählte Landschaftsfotografien welche Prof. Schopen auf einer dreiwöchigen Kreuzfahrt von Chile bis zur Nordspitze der Antarktis aufgenommen hat. Seit 40 Jahren ist die Fotografie sein Hobby und sein Maschinenbau-Studium finanzierte er sich als Fotolaborant. Heute ist Schopen Professor und Dekan der Hochschule Karlsruhe-Technik und Wirtschaft. Doch die technische Perfektion spielt in seinen Fotos eine eher untergeordnete Rolle. Die Aufnahmen sind zwar am Computer aufbereitet. Aber sie können etwas, was für gute Fotos fast noch wichtiger ist: Sie erzählen Geschichten und vermögen das Auge des Betrachters zu fesseln. z.B. viele Grautöne erzeugen eine fast meditative Stimmung: So wie das monochrome Foto des gleißend weißen Eisbergs, dessen poröse Oberfläche von scharfen Bruchkanten durchzogen ist und der sich im grauen Wasser spiegelt, während der Hintergrund in einem stufenlosen Grau verläuft. Nur die Linie, wo der Eisberg die Wasseroberfläche berührt, schimmert bläulich. Oder das Foto eines Leuchtturms auf einem Felsen im Beagle-Kanal im Süden Feuerlands, das die Weite und Einsamkeit der Landschaft einfängt. Während der Kreuzfahrt habe er sich auf die Einsamkeit einlassen können sagte er. Seine Eindrücke hat er nicht nur in einem Reisetagebuch festgehalten, sondern auch in seinen Aufnahmen verarbeitet. Es interessiert ihn sehr wie seine Fotografien auf die Ausstellungsbesucher wirken werden: Was nimmt der Besucher wahr, der die Antarktis nicht kennt? Wie empfindet jemand diese Endlosigkeit wenn er sie nicht selbst erlebt hat. Prof. Michael Schopen hat Stimmungen in feinfühligen Fotos eingefangen. Die Ausstellung ist absolut sehenswert.
Marion Lisken-Pruss/Roswitha Hermanns

Sonntag 6.November 2016
Gegen das Vergessen
Mittwoch 9. November 2016
Lesung
Empfänger unbekannt
Die Geschichte zweier Freund in Zeiten des Nationalsozialismus von Kressmann Taylor unter dem Titel „Adressat unbekannt“ Schüler der Realschule Kleinenbroich haben die Lektüre als Grundlage genommen und dazu in der Arbeitsgemeinschaft „Geschichtswerkstatt“ Textarbeiten erstellt. Diese waren in einer Ausstellung zu sehen und während eines Impulsvortrages zu hören. Die Schüler haben sich gefragt hat die Freundschaft zwischen Max und Martin einem Juden und einem Deutschen während des Nationalsozialismus bestand. Sie haben sich ganz unterschiedlich mit dem Buch auseinandergesetzt, berichtet Eva Hermanns Leiterin der Geschichtswerkstatt. Nina Schffer (15) gleich ein ganzes Buch geschrieben „Letzte Bitte“. Wieder andere haben die Geschichte von Max und Martin in einem Whats-App-Chat ins Heute transportiert. Frau Eva Hermanns sowie Roswitha Hermanns bedankten sich bei den Schülern und Mitwirkenden für die bewegende Performance. Ein wichtiger Satz zu Schluss von Eva Hermanns welcher heute wieder Bedeutung hat „Habt Ihr alle nichts dazugelernt?“ Gedankt wurde den Schülern mit einer weißen Rose. Auch das Gymnasium Korschenbroich beteiligte sich an der Aktion „Gegen das Vergessen“. Die Schüler des Geschichtskursus Jahrgangsstufe 12 säuberten Stolpersteine um die Erinnerung wach zu halten. Auf den Tag genau vor 78 Jahren nach der Pogromnacht war der Kulturbahnhof bis auf den letzten Platz gefüllt als Michaele Messmann und ihr Mann Wolfgang Antweiler aus dem Buch „Adressat unbekannt“ vorlasen. Dabei begnügten sie sich nicht mit Auszügen, sondern rezitierten den schmalen Band von Anfang bis zum Ende. Damit erzeugten sie eine große Nachdenklichkeit. Der Briefwechsel zwischen zwei Freunden – dem amerikanischen Juden Max Einstein und dem nach Deutschland zurückgekehrten Geschäftspartner Martin Schulze beginnt ganz harmonisch. Der Ton ist herzlich. Dunkle Wolken ziehen auf als sich Max in San Francisco nach Hitler erkundigt. Wer ist er, was ich von ihm höre gefällt mit nicht. Martin vom Virus des Nationalsozialismus infiziert schwärmt es geht aufwärts in Deutschland. Das Buch berührt die Zuhörer sehr und sie sind schockiert von der zunehmenden Kälte von Martin, erleben wie Griselle, die Schwester von Max bei ihm Zuflucht sucht, abgewiesen und ermordet wird und wie aus Martin ein glühender Nazi wird. Der letzte Brief von Max kommt zurück „Adressat unbekannt“ Es war ein Eindrucksvoller Abend. Das Thema ging unter die Haut. Auch noch Minuten nach Ende der Lesung konnte man eine Stecknadel fallen hören.
Silvana Brangenberg / Rudolf Barnhold / Roswitha Hermanns

3. Dezember 2016
Tagesfahrt nach Köln

Auf Wunsch vieler „Mitfahrer“ ging es dieses Jahr wieder nach „Colonia“. Leider konnte der Organisator Reiner Leusch uns nicht begleiten, aber Roswitha Hermanns Dagmar Skiba und Wolfgang Skiba waren dank der Vorarbeit und Reservierungen durch Reiner Leusch bestens als Tourguide mit 17 Personen unterwegs. Zur Begrüßung wie immer obligatorisch 1 x Genever, schmeckte wunderbar. Korschenbroich Neuss Köln mit der Bahn. Besuch des Duftmuseums „Maria Farina“. Eine wunderbare Parfümerie. Wir wurden empfangen von Johann Maria Farina den Erfinder des Eau de Cologne, dargestellt durch den Schauspieler Falk Pognan in einem wunderbaren Kostüm und Perücke. Er erzählte uns wie, es zu der Kreation „Maria Farina“ kam und welche Hindernisse es seit der Entstehung des Duftes 1709 gab. „Maria Farina“; ist heute die älteste Parfüm Marke der Welt. In den Kellergewölben durfte dann an Kräutern und Essenzen geschnuppert werden. Mal wohlriechend, mal nicht so Gut. Berühmte Kunden, sowie Kaiser und Könige waren und sind noch heute Kunden bei „Maria Farina“. Am Ende der Führung wurden wir mit einem kleinen Fläschchen des berühmten Duftes verabschiedet. Es war einfach schön. Im „Weinhaus Brungs“ wurde zu Mittag gegessen.. Hier waren im Gewölbekeller Tische reserviert. Gegen 14.00 Uhr Besichtigung und Führung durch das Wallraff Richard Museum & Foundation Corboud. Es erwartete uns eine Begegnung mit Meisterwerken der europäischen Kunst sowie die umfangreichste Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Kunst. Es war beeindruckend, allerdings benötigt man hier viel viel Zeit um diese Meisterwerke zu sehen und zu verstehen. Weihnachtsmarktbummel war angesagt Heumarkt, Alter Markt und Domplatte. Leider nur mit viel Gedränge, da bekanntlich am Wochenende viele Menschen unterwegs sind. Alle waren pünktlich zur Abfahrt wieder am Kölner Bahnhof und es ging in Richtung Korschenbroich. Im Kulturbahnhof war dann Verabschiedung mit dem restlichen Genever. Fazit, es war ein wunderbarer Tag mit viel Sonnenschein guter Laune und schönem Programm. Lieber Reiner der nächsten Tour „Colonia“ steht mit deiner Begleitung nichts im Wege. Vielen Dank für das wunderbare Programm.
Roswitha Hermanns

27. November 2016
Weihnachtsfeier Sonntag

Mit 53 Gästen war das Bistro des Kulturbahnhofes sehr gut besucht. Der Heimatverein hatte zum Adventskaffee eingeladen. Die Tische waren sehr schön weihnachtlich gedeckt und einige Damen hatten es sich nicht nehmen lassen, zum Nachmittagskaffee selbst gebackenen Kuchen beizusteuern. Roswitha Hermanns begrüßte die Besucher und richtete Grüße aus von Barbara Romann, die an diesem Nachmittag verhindert war. Für weihnachtliche Musik, jeder hatte Texte vorliegen, sorgten Musiker mit einem Keybord und es wurde stimmungsvoll mit gesungen. Der Bürgermeister Marc Venten kam auf einen Kaffee vorbei und begrüßte ganz herzlich alle Anwesenden und war sehr von dieser schönen Atmosphäre angetan. Das spiegelte sich auch wieder bei seinem Eintrag in das Gästebuch des Kulturbahnhofes. Toni Baumann erzähle eine Geschichte und unterhielt mit kleinen Anekdoten. Lena Steins ein 8-jähriges Schulkind las ein Weihnachtsgedicht und Pejo Stefes und Johannes Kronen unterhielten mit sehr lustigen Mundartgeschichten. Erika Kempny hatte etwas Besinnliches ausgesucht. Roswitha Hermanns hatte den Nikolaus entschuldigt, er hatte so viel zu tun und konnte in diesem Jahr leider nicht dabei sein. Sehr zum erstaunen erschien dann der Nikolaus gegen 16.30 und meinte, es war letztes Jahr so schön bei euch und ich hatte euch doch versprochen ich komme wieder.
Roswitha Hermanns meinte, lieber Nikolaus, das ist ja wunderbar, nur letztes Jahr hattest du so ein prächtiges Gewand, dass du heute in der Arbeitskleidung erscheinst ist entschuldigt, du hattest ja viel Stress. Mit Musikbegleitung verteilte der Nikolaus an alle die leckeren Weckmänner, und langsam klang der sehr schöne vorweihnachtliche Nachmittag aus. Danke allen Helfern für Kuchen, Deko und Aufräumarbeiten. Es war ein wunderbares Miteinander.
Roswitha Hermanns

4. bis 18. Dezember 2016
Fackelausstellung im Kulturbahnhof

Wer noch einmal wunderschöne Martinsfackeln anschauen wollte, der hatte dazu Gelegenheit im Kulturbahnhof, auch wenn St. Martin schon vorbei war. Bis zum 18. Dezember waren hier besonders schöne Exemplare ausgestellt. Gebastelt hatten sie die Schüler und Eltern der Andreas Schule, der Schule Pesch und Herrenshoff. Zu einem Gespann großer und kleiner Fackeln, mit gleichen Motiven gehörten auch die Löwenfackeln welche sich durch ihre fröhlichen Gesichter auszeichneten. Beeindruckend auch Großfackeln, welche die Geschichte des heiligen Martins erzählten. Große und kleine Fische, ein Tipi, sehr aufwändig mit einem Pferd vor dem Eingang. Alles war sehr hübsch und liebevoll dekoriert. Als Dankeschön waren die Eltern, Kinder und alle Beteiligten am letzten Tag der Ausstellung in den Kulturbahnhof eingeladen. Bei smalltalk, Glühwein, Kakao, Stollen und leckeren frisch gebackenen Waffeln, war es ein schöner Nachmittag.
(drlp) Roswitha Hermanns