Jahresrückblick 2019

Kulturbahnhof präsentiert abwechslungsreiches Jahresprogramm

KULTURBAHNHOF PRÄSENTIERT ABWECHSLUNGSREICHES JAHRESPROGRAMM

Mundartdamen, Pionierinnen und die Welt im Spiegel: Der Heimatverein und der Kulturbahnhof Korschenbroich haben auch 2019 wieder viel zu bieten.

Die aktuelle Ausstellung „Monochrom“ wird außerordentlich gut angenommen und ist noch bis zum 20. Januar zu besichtigen. Ähnliche Resonanz erhofft sich Hilla Baecker, ehrenamtliche Leiterin des Kulturbahnhofs, für das komplette Jahresprogramm, das nun vorgestellt wurde.

Vom 3. Februar bis 31. März stellt Karin Gier zum Thema „Material Erde“ aus. Wie jedes Jahr ruft der Heimatverein am 9. März zur Aktion „Saubere Stadt“ auf. Treffpunkt um 9 Uhr ist der Kulturbahnhof. Anmeldungen nimmt Wolfgang Skiba (02161 649070) entgegen. „Nach getaner Arbeit treffen sich hier alle zum kollektiven Suppenessen“, sagt Baecker. Bei der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins in der Gaststätte Syrtaki, Haus Schellen, stehen Jahresrückblick und Planung auf dem Programm. Karen Duves Lesung ihres Romans „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ über Annette von Droste-Hülshoff gibt einen Vorgeschmack auf das „HORIZONTENeuland“-Programm, an dem sich das Museum ab August beteiligt.

Wegen starker Nachfrage findet die vom Verein zur Pflege und Förderung der Mundart durchgeführte „Laides Nait“ am 30. und 31. März statt. Zum vierten Jazz-Abend im Kulturbahnhof gastiert am 5. April die Band „Sweet and Lowdown“. „Die Karten sind immer schnell weg. Es empfiehlt sich vorzubestellen“, sagt Baecker und verweist auf E-Mail (info@typisch-hilla.de) und Telefonnummer (0174 9907444). Petra Emmerich und Renate Patt setzen vom 14. April bis 23. Juni in der Ausstellung „Tiefe“ auf eine Begegnung von figürlicher Malerei und Abstraktion. Am 17. April lädt Claus von Kannen zur vogelkundlichen Wanderung in den Raderbroicher Wald ein. Interessierte treffen sich am Brauhaus Dresen, 18 Uhr. (Anmeldung unter 02161 643587).

Nina Nierwetberg bietet am 28. April eine Besichtigung von Schloss Rheydt an, dem einzigen vollkommen erhaltenen Renaissanceschloss der Region. „Return to me“ ist Michael Stammens Livemusik mit amerikanischen Evergreens (12. Mai, 14 Uhr) überschrieben. Vom 30. Juni bis 18. August zeigt die Korschenbroicher Zwar-Gruppe die Fotoausstellung „Unsere Welt im Spiegel“. Das zweite Halbjahr ist geprägt von „Horizonte Neuland“, dem diesjährigen Generalthema des kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerkes Niederrhein. Der Kulturbahnhof beteiligt sich als eines von 40 Museen mit der Ausstellung „Pionierinnen – starke Frauen, die (nicht immer) Geschichte schrieben“.

NGZ/RP online/Angelika Wilms-Adrians

KUNST AUS DEM TAGEBAU UND VOM RHEINUFER

Künstlerin Karin Gier vor ihrem Bild „Metall auf Erde 2“. Foto: Denise Brenneis.

„Material Erde“ heißt die Ausstellung von Karin Gier, die am Sonntag im Kulturbahnhof Korschenbroich eröffnet wurde. Nomen est omen: Die Erde ist das vorherrschende und die Exponate prägende Material, aber es ist bei weitem nicht das einzige, das die in Grevenbroich lebende Künstlerin verwendet.

Die musikalische Umrahmung der Eröffnung übernahm Armin Küpper aus Liedberg. Höhepunkt seiner Performance war das synchrone Spiel mit Gitarre und Didgeridoo – die Töne klangen wie aus einer Zeit, in der sich die Braunkohle in rheinischen Revier gebildet hatte und die auch in der Kunst von Karin Gier eine bedeutende Rolle spielt.

Hilla Baecker, die ehrenamtliche Museumsleiterin, freute sich, die erste Ausstellung des Jahres präsentieren zu können – eine Ausstellung, die Bürgermeister Marc Venten eröffnete. Die warmen Farben schaffen für ihn eine „angenehme Atmosphäre“. Erde stehe für ihn für den Anfang, zugleich aber auch für das Ende. Carola Gries, Kunsthistorikerin aus Düsseldorf, führte in die Ausstellung ein. Sie verriet, dass Karin Gier im Braunkohletagebau fündig wird, aber auch am Rheinufer. Oft diene eine Blindzeichnung als Initialzündung für eines ihrer Werke, in dem die Begriffe Aufbruch und Umbruch zwei wichtige Aspekte sind. Typisch sind auch Schichtungen von Materialien sowie die Aufbrüche der Oberfläche. Karin Gier macht durch partielle Auswaschungen die Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten nachvollziehbar. Eine ganz besondere Poesie steckt nicht nur in ihren Bildern, sie schreibt auch Gedichte – eines davon heißt „Der Blick“ und gehört jetzt mit zur Ausstellung.

„Brücke“ nennt die Künstlerin eine Arbeit mit klar erkennbaren zeichnerischen Elementen. Der Betrachter mag da eher einen monumentalen Braunkohlebagger erkennen. Auf einem Tapeziertisch werden typische Arbeiten, allerdings in einem kleineren, quadratischen Format präsentiert. Rostiges Eisen aus dem Rhein fand hier neben unterschiedlichen Erden Verwendung. Aus dem Rahmen fällt eine abstrakte Arbeit, bei der Packbänder aus Eisen Ordnung in das Bild bringen, es in kleine Häppchen aufteilen. Die Ausstellung im Kulturbahnhof Korschenbroich ist noch bis zum 31. Mai jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

NGZ/RP-online/Rudolf Barnholt

15. März 2019
Jahreshauptversammlung

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG IN KORSCHENBROICH:
HEIMATVEREIN BEKLAGT MITGLIEDERSCHWUND

Bei seiner Jahreshauptversammlung stellte der Heimatverein fest, dass es nun 20 Mitglieder weniger gibt als vor einem Jahr. Außerdem stellte man das Programm für das laufende Jahr vor.

Das Kulturprogramm des Heimatvereins Korschenbroich wird sehr gut angenommen. Aber nicht alles funktioniert. Das wurde bei der Jahresmitgliederversammlung im Restaurant Syrtaki im Haus Schellen deutlich. Das Negative zuerst: Der Verein tut sich schwer damit, neue Mitglieder zu gewinnen. Zum 31. Dezember 2018 betrug die Mitgliederzahl 343 – vor einem Jahr waren es noch 20 mehr. Als Konkurrenz sieht man unter anderem die ZWAR-Gruppen. Personelle Engpässe drohen sonntags, wenn das Café im Kulturbahnhof von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat. Gesucht werden Ehrenamtler, die dort mithelfen wollen.

„Das Programm zusammenzustellen ist zeitaufwändig“, gab Museumsleiterin Hilla Baecker zu verstehen. Wobei es da auch Selbstläufer gibt wie Jazzveranstaltungen, die immer sehr schnell ausgebucht sind. Der nächste Jazzabend findet am Freitag, 5. April, ab 19 Uhr statt. Interessant dürfte auch die vogelkundliche Abendwanderung mit Claus von Kannen am 17. April werden. „Viele Vogelarten sind nicht mehr bei uns vertreten“, klagte von Kannen. „Kunstausstellungen zu planen, ist nicht schwierig“, erklärte Hilla Baecker. Es gebe viele Bewerbungen, Künstler aus der Region hätten Vorrang. Die nächste Ausstellung wird am 14. April eröffnet – Petra Emmerich und Renate Patt werden dann zum Thema „Tiefe“ neue Arbeiten präsentieren.

Sehr beliebt ist die „Ladies Nait“, das ist Mundartpflege mit Frauenpower. Rainer Leusch öffnet nicht nur regelmäßig die Türen des Kuhlenhofs, in welchem er mit seiner Familie wohnt, sehr beliebt sind auch seine Touren. Am 3. August geht es zum Gasometer nach Oberhausen und zur Zeche Zollverein

NGZ/RP online/Rudolf Barnholt

28. März 2019
Lesung mit Karen Duve „Fräulein Nettes kurzer Sommer“
Eine Lesung im Rahmen des HORIZONTE-Neuland-Programms 2019

LESUNG MIT KAREN DUVE „FRÄULEIN NETTES KURZER SOMMER“


Karen Duve hat einen ebenso lakonischen wie gnadenlos sezierenden Roman geschrieben über die junge Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und die Welt der letzten Romantiker, die deutsche Märchen sammelten, während die gute alte Ordnung um sie herum zerfiel.
Das Porträt einer jungen, selbstbewussten Frau in einer Welt, in der nichts so blieb, wie es war, und in der Frauen sich ihren Platz schmerzhaft erkämpfen mussten.
Eine Lesung im Rahmen des HORIZONTE-Neuland-Programms 2019.

30. und 31. März 2019
zweimal „Ladies Nait“

PLATT JEKALLT ZUR „LADIES NAIT“

Mundartfreundinnen begeisterten im Kulturbahnhof mit einem vergnüglich serviertem Programm.

Die Älteste machte den Anfang: Cilly Fiethen versteht es, die Mundart zu sprechen, dass es eine Freude ist: Humorvoll, lebensweise und in mitreißender Begeisterung bot die 93-Jährige einen lebhaften Einstieg zur „Ladies Nait“ im Kulturbahnhof. Moderatorin Andrea Otten hatte für „dat Kleenste, aber Äldeste“ ein Tröhnchen vorbereitet, damit der Gast aus Büttgen ans Mikrofron reichte. Als das Provisorium ob der lebhaften Erzählerin darauf leicht ins Wanken geriet, blieb diese unbeeindruckt.

Der herzerfrischende Tenor des Auftakts blieb der Mundartlesung erhalten. An zwei Tagen setzten die Korschenbroicherinnen Andrea Otten, Uschi Knoche, Uschi Jansen, Susanne Zandonella, Martina Golombek und Sabine Stefes mit Fiethen vorwiegend auf Heiteres. Dabei würzten die Mundartdamen die Lesung eigener und fremder Texte mit passender Mimik und Gestik. Die „Ladies Nait“ sei ein Selbstläufer, sagte Peter-Josef Stefes zur beliebten Veranstaltung, die der Verein zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein Kreis Neuss und Heimatverein gemeinsam anbieten. Der weiblichen Dominanz zum Trotz kamen auch Stefes und Heinz Stiegen zu Wort und begeisterten als chaotisches Handwerksduo.

In der Rolle der Trier-Pilgerin auf dem Weg zum Grab des „Matthes“ knüpfte Otten auf amüsante Weise an die in Korschenbroich gelebte Pilgertradition an. In Anspielung auf das Seniorenheim in Bahnhofsnähe gab Susanne Zandonella im hinreißenden Vortrag die Altenpflegerin mit dem Traum vom Leben als Stewardess. Lachsalven erntete sie ebenso mit der Erzählung von den Auswirkungen eines Bohnengerichts in der Maiandacht. Uschi Jansen personifizierte auf köstliche Weise die neugierige Nachbarin mit der puren Lust am Dorfklatsch und parodierte mit Blick auf Lischen Müller sowie Hinz und Kunz vertraute Namen von Menschen, die keiner kennt. Martina Golombek befand zum Hüftgold der Molligen, da müsse Frau es nur verstehen, die Pracht richtig zu servieren. Vergnüglich berichtete Uschi Knoche von Jupp und den Tücken der Technik. In der Liebe zur Mundart schlägt Sabine Stefes offenbar nach dem Vater. Sie beherrscht den trockenen Humor, der die Zuhörer vergnügt lachen ließ. Zu Josef Nowaks Begleitung am Keyboard ergänzten die Ladies der Mundart im Chor mit den beteiligten Herren die Auswahl der Texte um thematisch passende Lieder.

NGZ/RP online/Angela Wilms-Adrians

5. April 2019
Jazz-Abend

Jazz-Abend am 5. April 2019  im Kulturbahnhof

„Sweet und Lowdown“ Jazzband; Foto: Ernst Neugebauer

Bereits zum fünften Mal veranstaltet der Heimatverein einen Jazz-Abend. Dieses Mal ist die „Sweet und Lowdown“ Jazzband Gast im Kulturbahnhof Korschenbroich. Der Jazz dieser noch jungen Band, die aber aus erfahrenen Musikern besteht, umschreibt einen Jazzstil, der zwischen der leichten und unterhaltsamen Spielweise der Big Bands des amerikanischen Dance Hails und den erdverbundenen rauen Klängen der Honky Tonks.

14. April bis 23. Juni 2019
Ausstellung „Tiefe“

AUSSTELLUNG IM KULTURBAHNHOF ZUM THEMA „TIEFE“

Petra Emmerich ist eine der beiden Künstlerinnen, die zurzeit im Kulturbahnhof ihre Werke zeigen. Foto: Denise Brenneis

„Tiefe“ heißt die Ausstellung, die jetzt im Kulturbahnhof Korschenbroich eröffnet wurde. Die beiden Künstlerinnen, Renate Patt aus Neuss-Rosellerheide und Petra Emmerich aus Grevenbroich-Neukirchen, zeigen Arbeiten, die sich in hohem Maße voneinander unterscheiden.
Die Neusserin ist mit abstrakten Impressionen vertreten, die ein hohes Maß an Plastizität aufweisen, Bilder, die Aufbrüche aufweisen und somit dem Titel der Ausstellung „Tiefe“ gerecht werden. Petra Emmerich hingehen sorgt allein mittels Farbe für eine Tiefenwirkung. „Es geht bei mir immer um Spuren der Zeit“, sagt Renate Patt (67) und fügt hinzu: „Zeit vergeht mit der Konsequenz, dass nichts bleibt, wie es ist.“ Um diesen Prozess zu verdeutlichen, verwendet sie neben Farben unter anderem Marmormehl, Fundstücke aus Holz, die sie im Wald findet beziehungsweise finden lässt, aber auch Maiskolben. Nur mit Acrylfarben zu arbeiten, war ihr sehr schnell nicht mehr genug. Die pensionierte Lehrerin verwendet überwiegend erdige Farbtöne, sie spricht in diesem Zusammenhang von „milden Farben“. Aber auch die Farbe Blau spielt eine Rolle. Der Zahn der Zeit ist das beherrschende Thema – und wie der nagt, macht am besten das Marmormehl deutlich: Je dicker aufgetragen, umso größer sind die Risse. Renate Patt hat unter anderem bereits mit dem Neusser Künstlerkreis und in der Alten Post ausgestellt, aber auch in der Niederrhein-Klinik – das war vor drei Jahren, und damals hatte sie wie jetzt gemeinsam mit Petra Emmerich ausgestellt.
Die 60-jährige Architektin hat von 2016 bis 2018 die Freie Kunstschule besucht und mit der Note „Sehr gut“ abgeschlossen. Einige der Exponate sind im Rahmen dieses Studiums entstanden. Architektur und Menschen sind ihre großen Themen, mit Farben schafft sie Stimmungen. Die „Six-Parts-Story“ im Panoramaformat ist die Geschichte eines Mannes, dem die Zwänge des Alltags zu viel wurden, der sich Hilfe suchte und die Balance wieder fand. Die Acrylfarbe trägt Petra Emmerich hauchdünn auf, ihre Menschen sind gesichtslos, ihre Bilder, von Linien geprägt, sind überraschend stimmungsvoll. Eine Hochhausfassade mit einem einsamen Mann auf dem Balkon stimmt nachdenklich, heimeliger wirkt da schon die Gasse in einer südländisch anmutenden Stadt.

NGZ/RP online/Rudolf Barnholt

Diese Museen im Rhein-Kreis zeigen die Geschichte der Region

Foto: Romann

DIESE MUSEEN IM RHEIN-KREIS ZEIGEN DIE GESCHICHTE DER REGION

Kulturbahnhof Korschenbroich

Kategorie Heimatmuseum mit einer Dauer- und wechselnden Kunstausstellungen


Beschreibung
 In der ehemaligen Wartehalle des Korschenbroicher Bahnhofs ist die Geschichte des Niederrheins dokumentiert – insbesondere in Bezug auf das Leben und Arbeiten in der Region zum Ende 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Alltagsgegenstände aus dieser Zeit sind in der Dauerstellung im Kulturbahnhof ausgestellt und geben Einblick in das Leben der Menschen von damals. Im Bahnhofsgebäude ist auch der Heimatverein aktiv, der regelmäßig zu Veranstaltungen dort einlädt.

Adresse Am Bahnhof 2, 41352 Korschenbroich

Öffnungszeiten Sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Eintrittspreise Kostenfreier Eintritt.

Besonderer Tipp Sehenswert sind vor allem die Wechselausstellungen: Unter dem Titel „Tiefe“ zeigen Petra Emmerich und Renate Patt dort ihre Gemälde, für die sie besondere Perspektiven gewählt haben. Erwähnenswert sind auch die regelmäßig stattfindenden Lesungen mit besonderer Museumsatmosphäre.

NGZ/NGZ online vom 16.4.2019

17. April 2019
Vogelkundliche Abendwanderung

Heimatverein Korschenbroich
Vogelkundliche – Abendwanderung, Mittwoch, 17. April 2019
Wieder waren wir unterwegs,
die Vogelfreundinnen und Vogelfreunde geführt von Claus von Kannen diesmal im
„Raderbroicher Wald“ in Raderbroich. Rechtzeitig hatten wir uns eingefunden am
Brauhaus Dresen auf dem Parkplatz Ecke Raderbroich/Hufeisen. Diesmal sollten
„maximal 20 Personen“ ca. 2,5 Stunden von Claus geführt werden. Es kamen dann doch
ein paar mehr, ein paar Kinder auch mit Ihren Vätern. So haben wir uns auf den Weg
begeben auf dem „Hufeisen“, vorbei am „Holzweg“, die ersten Bachstelzen gesichtet –
noch auf den Hausdächern -, eindruckvoll links im Garten ein gepflegter „toter Baum“
geschmückt mit Kunstvögeln, bereitgestellt für gefiederte Gäste, die „sterbende Bäume“
gerne bewohnen. Am Ende vom „Hufeisen“ links in den „Nöhlenweg“ unbemerkt über den
trockenen „Fluitbach“, vorbei am Spielplatz geradeaus in den „Raderbroicher Wald“. 100
kleine Nistkästen mit Einfluglöchern für meisen-kleine Vögel und 50 Kästen für
Fledermäuse auch Großkästen für Eulen, für Fledermäuse plaziert, gepflegt und
kontrolliert von der „Vogelschutzgruppe Korschenbroich“ allein im „Raderbroicher Wald“.
Auffallend im Raderbroicher Wald sind die zahlreichen Wildkirschenbäume.
Linker Hand das gepflügte Feld, jetzt gleichförmig schon hochkommendes Grün – vormals
eine Wildwiese, damals „Äs-Platz“ für Rehe. Die Wild-“Kirschen“ auch Namensgeber für
Korschenbroich ?
(in Buch „Amt Korschenbroich“ schreibt Kirchhoff 1974, S. 19)1127 hießen wir „Crismeke“,
1130 „Kirsmec“, 1341 „ Kirsmich“).
Graureiher lassen sich schon mal sehen. Wir biegen rechts ab, sind auf breitem Weg, der
„Pastoratsstraße“.
Claus erklärt : die Bedeutung unsrer Kopfweiden, ihren Schnitt immer wieder mal nötig,
Nistplatz für Freibrüter. Auch der Waldkauz ist hier zuhause. Wir hören vom Uhu, der auch
versteckt auf dem Boden brütet. Rechts Buchenbestände, die durch ihr dichtes
Blätterdach kein Unterholz hochkommen lassen. Fledermäuse wohnen hier in Nistkästen,
sind nachts intensiv aktiv, die zahlreichen Fliegen, Mücken und andere Insekten sind hier
ein reiches Nahrungsangebot für alle Arten Fledermäuse, Zwerg-Fledermaus, WasserFledermaus, Kleiner Abendsegler, Großer Abendsegler und das Braune Langohr.
Fichten werden jetzt gefällt, die vom Borkenkäfer befallen sind. Und wo die von Bäumen
frei gewordenen Flächen sich zeigen, wachsen sogleich bodendeckende Pflanzen hoch.
Die aufgehäuften Restäste, beim Bäumefällen- hier auch Pappeln – bleiben diese Haufen
liegen zum Verrotten und bis dahin als Unterschlupf und Nistbereich für vielerlei
Kleingetier.
An der bemerkenswerten Wegspinne biegen wir nach Norden ab, laufen auf die Felder zu,
biegen links ab.
Hier im freien Feld, das früher durch den „Trietbach“, als er noch Wasser führte, in
feuchten Jahreszeiten öfter mächtig unter Wasser stand. Aus dem Wald läßt sich immer
wieder der Specht vernehmen.
Auf dieser Wanderung begleiteten uns die Mönchsgrasmücke, der Buchfink und die
Meisen mit ihren Frühlingsgesängen.
Überall wo gerodet wird, wird auch wieder neu angepflanzt. Brauchbares Pappelholz wird
zu Einwegpaletten und anderem verarbeitet. Auch die Vogelschützer bekommen für ihren
Nistkastenbau im Winter zur Bastelzeit mit Kindern mitunter auch Pappelholz gespendet.
An den Wegrändern, am Waldrand bei genügend Licht wachsen üppig Scharbockskraut
gelb, Gundermann blau, noch letzte Buschwindröschen, immer wieder Aronstab,

Knoblauchrauke, Lungenkraut blau und rosa, Taubnessel, Wilde Möhre.
Jenseits des nördlich – nicht zu sehen – Trietbaches, befinden sich die Baggerseen,
ehemals Kiesgewinnung, wo sie zum Naturschutz erklärt neu für Planzen und Vögel ein
Schutzgebiet geworden sind, deren Steilufer sich als Nistbereich für Uferschwalben
eignet, die Kiesflächen bieten sich dem Austernfischer und Flußregenpfeifer an, der See
und sein Uferbereich für Schwäne und anderen Wasservögeln.
Der eingezäunte Baggersee – Tiefe bis 30 m – ist zum „Wildbaden“ hochgefährlich,
zumal die abbrechenden Steilufer das Austeigen aus dem See unmöglich machen.
Claus warnt vor der bereits sichtbar eindrucksvoll, mit erkennbar großem Blattwerk
aufwachsenden Herkulesstaude, schon deren Berühren führt zu gefährtlichen
Hautschäden, bis zu verbrennungsähnlichen Graden.
Links, hoch ein geschlossener Hochsitz für Jäger daran auch ein Fledermausnistkasten.
Claus erklärt ihn uns.
Wir biegen links südwärts ab zum Rückweg nach Raderbroich, rechts Felder, queren
wieder die Pastoratsstraße, sehen ein paar einfache kleine Gebäude rechts, teils bewohnt
– ein paar ältere Korschenbroicherinnen wissen von hier einem Munitionsdepot seinerzeit
aus dem Zweiten Weltkrieg . . .
Links oben am Himmel fast Vollmond . . . Claus: „bei zunehmendem Mond, – für
Kleingärtner – die beste Säh- und Pflanzzeit“.
Bei Sonnenuntergang strebten die Naturfreund*innen beschleunigt dem Ende unsrer
Wanderung entgegen, zur „Tränke“.
Wir erreichen am Fluitbach entlang ,sehen jenseits des trockenen Bachbetts Rückseiten
von Hausgrundstücken sogar mit Pferdekoppeln.
Wir erreichen den Nöhlenweg, wandern auf der Straße Raderbroich „Zum alten Brauhaus
Dresen“.
Der besonderen Aufmerksamkeit eines Mitwanderers verdankt eine unsrer
Mitwanderinnen ihren verlorenen, wiedergefundenen Foto-Akku.
Im Brauhaus – wir hatten Tischreservierung
vergessen – finden die noch gebliebenen
Wander*innen Platz und doch noch Zeit zum
gemeinsamen Umtrunk, Gesprächen und herzlichen
Dank an Claus für die wieder gelungene
Abendwanderung.
Fazit : „Wer nicht dabei war, hat „was“ verpasst.“
und Claus konnte von den Abendwander*innen
eine Spende von 30 €
an den Heimatverein weiterreichen.
Claus von Kannen und Wolfgang Skiba

28. April 2019
Besichtigung Schloss Rheydt

Besichtigung Schloss Rheydt

Zur Besichtigung des einzigen vollkommen erhaltenen Renaissance „Schloss Rheydt“ trafen sich 25 Teilnehmer im Schlosshof. Begrüßung erfolgte im Namen des Heimatvereins und die Führung übernahm Nina Nierwetberg. Sie ist sehr vertraut mit der Geschichte des Schlosses und konnte den Besuchern vieles über das Leben  der Familie Otto von Byland , sowie viele Details in und um das Schloss erzählen.

Zum Beispiel der Figurenschmuck an den Fassaden, die Fliesen, Wand- und Deckenmalereien und die wunderbaren Kamine in den Innenräumen. Ende der Besichtigung nach ca.  2 Stunden. Die Besucher waren sehr beeindruckt. Beim anschließenden Kaffeetrinken im „Purino“ beantwortete Nina Nierwetberg noch Fragen der Besucher. Alle waren der Meinung, es war ein informativer schöner Nachmittag.

Roswitha Hermanns  

12. Mai 2019
Return to me – amerikanische Evergreens – 
Livemusik mit Michael Stamm

USA-EVERGREENS ZUM MITSINGEN

Michael Stamm aus Zons unterhielt das Publikum im Korschenbroicher Kulturbahnhof. Foto: Jürgen Körting

Michael Stamm spielte Songs von Sinatra und Co. im Kulturbahnhof Korschenbroich. Den Besuchern waren die Ohrwürmer bekannt – was zum Mitsingen animierte.

Einen entspannten und gemütlichen Nachmittag erlebten die Gäste im voll besetzten Kulturbahnhof Korschenbroich. Museumsleiterin Hilla Baecker hatte zu Livemusik mit dem aus Dormagen-Zons stammenden Musiker Michael Stamm eingeladen. Sein Vortrag stand unter dem Titel „Return to me – Amerikanische Evergreens“. Ein Getränk war im Eintrittspreis für die Gäste inbegriffen, auf den kleinen Tischen zwischen den Stühlen standen Kekse bereit – die besten Voraussetzungen also für einen netten Nachmittag.

Im August wird das Museum Kulturbahnhof Korschenbroich sich mit der Ausstellung „Pionierinnen – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“ an dem Jahresthema „Neuland“ des Kulturnetzwerkes Rhein-Maas beteiligen. Auf eine gewisse Weise sind die amerikanischen Ohrwürmer von Frank Sinatra, Dean Martin, Pat Boone, Nat King Cole auch eine Art Neuland – zumindest für die Europäer, denen das Amerika der 1950er Jahre und dessen diesseits des großen Teiches ungewöhnliche Musik fremd war.
Der Musiker Michael Stamm liebt diese Evergreens, zumal sie, wie er sagt, kaum noch live gesungen werden. Es sind ja auch echte Klassiker: „Memories are made of this“, As time goes by“, „New York, New York“, „Green green grass of home“ und viele mehr. Immer ist der ursprüngliche Interpret der Lieder aus der Stimme von Michael Stamm herauszuhören, gleichzeitig verleiht er ihnen eine eigene Interpretation.Kaum ein Gast, der die Songs nicht laut hätte mitsingen können. Überall sah man Füße wippen, Köpfe nicken und Lippen, die den Text mitsprachen. Der große Applaus war Stamm gewiss.

Der 1961 in Düsseldorf geborene Musiker hat klassischen Musik- und Klavierunterricht genossen. Er bestreitet seit etwa 30 Jahren Solo-Konzerte, war Mitglied in einer Band und singt Lieder bekannter Komponisten und Sänger. Neben den amerikanischen Evergreens hat er Songs von Hildegard Knef, Udo Jürgens, Peter Alexander im Repertoire. Er begleitet sich am Keyboard.

NGZ/RP-online/Sigrid Blomen-Radermacher

30. Juni bis 18. August 2019
Ausstellung „Unsere Welt im Spiegel“

FOTOGRAFIEN VOLLER SPIEGELUNGEN

Diese Fotografien sind derzeit im Kulturbahnhof Korschenbroich zu sehen. Foto: Isabella Raupold

Elf Mitglieder einer ZWAR-Fotogruppe stellen derzeit im Kulturbahnhof ihre Arbeiten aus.

Unter dem Titel „Unsere Welt im Spiegel“ beschäftigten sie sich besonders gerne mit Motiven aus dem Bereich Architektur.

„ZWAR“ heißt „zwischen Arbeit und Ruhestand“. Diese Zeit wird in einer Korschenbroicher Ortsgruppe unter anderem zur intensiven Auseinandersetzung mit der Fotografie genutzt. Eine Auswahl der Ergebnisse sind noch bis zum 18. August im Kulturbahnhof zu sehen. „Unsere Welt im Spiegel“, lautet das Motto, unter dem die Ausstellung steht.

Zehn Männer und eine Frau zeigen jetzt, wie sie das Thema umgesetzt haben. Circa einmal im Monat schwärmen die Mitglieder dieser ZWAR-Fotogruppe aus, drücken auf den Auslöser und besprechen anschließend die Ergebnisse. „Wir haben keinen künstlerischen Anspruch“, erklärt Hans-Reinhardt Michel (66), der früher bei einer Bank gearbeitet hat. Was auffällt: Zu sehen sind viele Architektur-Fotos aus Düsseldorf, Wasserflächen vor den Gebäuden oder glänzende Fassaden sorgen für die schönen Spiegelungen.

Alle elf Ausstellenden fotografieren mittlerweile digital. Dieter Meßner (78) ist Konstrukteur, und das Technische fasziniert ihn auch bei der Fotografie – als Motiv wählte er unter anderem den Hochwasserschutz in Roermond. Heinz-Gerhard Sasse (75), der früher als Patentingenieur gearbeitet hat, war ebenfalls in Roermond auf Motivsuche gegangen – und fündig geworden. In einem nüchtern wirkenden Fenster spiegelt sich die prachtvolle Kathedrale von gegenüber wider. Die Leidenschaft für das Fotografieren hat er nicht erst nach dem Eintritt in den Ruhestand entdeckt: „Ich habe mir 1957 meine erste hochwertige Kamera gekauft.“

Ernst Neugebauer (67), Elektroingenieur im Ruhestand, zeigt Architektur in Schwarzweiß: „Diese Motive wirken dadurch einfach besser“, erklärt der Hobby-Fotograf mit Anspruch. Gabi Schoenemann ist die einzige Frau, die jetzt ausstellt. Als Motive wählte sie einen süßen Eisbären und eine Landschaft, über der ein Wolkenmeer zu schweben scheint.

Die Ausstellung ist im Kulturbahnhof bis zum 18. August immer sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

NGZ/RP online/Rudolf Barnholt

2. Juli 2019
Lesung mit Andreas Hillger „Gläserne Zeit“
Eine Lesung im Rahmen des HORIZONTE-Neuland-Programms 2019

LESUNG MIT ANDREAS HILLGER „GLÄSERNE ZEIT“

Große Namen treffen sich vor der Kulisse einer kleinen Stadt: Segeln mit Lyonel Feininger, Tanzen mit Oskar Schlemmer, Fliegen mit Hugo Junkers, alles scheint möglich im Dessau der 1920er Jahre. Am Bauhaus werden Häuser aus Stahl gebaut und Träume in Teppiche gewebt. Überall herrscht Fortschritt in atemberaubendem Tempo, eine deutsche Traumfabrik arbeitet an der Welt der Zukunft. „Neu“ ist das Stichwort der  Stunde: neues Bauen, neues Leben, neue Liebe, der neue Mensch.

Ein bewegender Roman über eine bewegte Zeit.

Eine Lesung im Rahmen des HORIZONTE-Neuland-Programms 2019.

12. Juli 2019
Sommerfest der Mundart auf dem Türks-Hof

300 Gäste lauschen Vorträgen und Liedern auf Platt

Der Mädchenchor unter der Leitung von Gabriele Auel-Knecht sang kölsche Lieder. Foto: Markus Rick. Foto: Markus Rick (rick)

Zum dritten Mal wurde das Sommerfest der Mundart
auf dem Hof von Hans-Willi Türks veranstaltet.

Fast 300 Gäste standen und saßen an diesem Sommerabend in der Scheune des Türkshofes in Pesch und amüsierten sich köstlich. Das Sommerfest der Mundart unter dem Motto „Ett wött wijer platt jekallt“ wirkte wie eine gelungene Mischung aus Familien- und Karnevalsfeier.

Hans-Willi Türks und Pejo Stefes führten durch das Programm, das gespickt war mit mundartlichen Vorträgen, Witzen und Musik. Immer wieder fiel den beiden ein, wer noch begrüßt werden musste: der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling, Achim Thyssen, Leiter des Mundartarchives, Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, Beigeordneter Thomas Dückers und viele andere. Spontan wurde da auch mal auf ein frisch geborenes Enkelkind gesungen – und vor allem „platt jekallt“.

So lange ist es noch gar nicht her, da wurde den Kindern in der Schule das Platt ausgetrieben, nun wird es wieder gepflegt. Dafür sorgt der Verein zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein-Kreis Neuss. „Ein neues Talent ist uns geboren: Elias“, schwärmte Pejo Stefes, nachdem Elias Venten und Andrea Otten ihren Vortrag beendet hatten. Otten mimte eine Lehrerin, die ihren Schüler Elias abfragt. Dieser ist bauernschlau, weiß auf alles eine Antwort und verblüfft auf diese Weise seine Lehrerin. Der 13-jährige Elias Venten war nicht nur „platt-sicher“, sondern trug mit seinem mimischen Talent zu den Lachern beim Publikum bei.

Die älteste Vortragende war Cilly Fiethen. „Ich bleib euch treu“, versprach die 94-Jährige und trug an diesem Abend die Geschichte über den Kampf gegen eine Fliege vor.

Hans-Willi Türks hielt einen witzigen Vortrag, den er in den Unterlagen seines 1999 verstorbenen Vaters gefunden hatte. Was China mit unserer Mundart zu tun hat, das erklärte Heinz Stiegen.

Auch musikalisch war einiges auf Platt zu hören. Der Kinderchor unter der Leitung von Gabriele Auel-Knecht, begleitet von Norbert Brendgen, begeisterte mit kölschen Liedern, die das Publikum mitsang. Die Mundart-Combo „De Neärschbrooker“ hatte eine Vielzahl von Liedern im Gepäck. Zum Mitsingen – schließlich gab es ein Liederheft für alle Gäste, die die Texte mitlesen und mitsingen wollten.

NGZ/RP online/Sigrid Blomen-Radermacher

30. August bis 15. Dezember 2019
Ausstellung NEULAND –
„Pionierinnen-Starke Frauen, die Geschichte schrieben“

Frauenpower im Kulturbahnhof

Alles vorbereitet für die Eröffnung am Freitag: Hilla Baecker (l.) und Michaele Messmann im Kulturbahnhof, in dem bis Dezember die Ausstellung „Neuland – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“ zu sehen ist. Foto: Bauch, Jana (jaba)

Ab Freitag erinnert die Ausstellung „Neuland“ an starke Frauen, die Pionierinnen waren. Zur Vernissage thematisiert die Geschichtswerkstatt der Realschule Frauenrecht im Rollenspiel.

In diesem Reigen ist auch Christel Hermülheim gut aufgehoben. Die CDU-Politikerin war die erste Frau im Korschenbroicher Stadtrat. Sie führte zudem als erste Frau die CDU-Fraktion an. Sie war Pionierin und ist vielen Korschenbroichern in lebhafter Erinnerung. Ihr Foto ist Teil der Galerie starker Frauen aus Deutschland sowie speziell vom Niederrhein. Über sie gewinnt das Thema der Vorkämpferinnen für neue Handlungsräume konkreten Ortsbezug.

Am Freitag eröffnen Heimatverein und städtisches Kulturamt die Ausstellung „Neuland – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“. Diese ist eingebunden in das Ausstellungs- und Veranstaltungsjahr des Kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerkes, das den beteiligten Häusern das Generalthema „Neuland – Terra Incognita“ vorgibt. Unterstützt von Kulturamtsleiterin Michaele Messmann setzt Hilla Baecker den Leitfaden in ein Herzensprojekt um, nicht zuletzt angeregt von den Jubiläumsfeiern 2018 zum Hundertjährigen des Frauenwahlrechts.

Im Einladungsflyer erinnert die Museumsleiterin an einstmals gerne vorgetragene Stereotypen mit dem Tenor der angeblich geringeren Intelligenz der Frauen. In der Ausstellung zeigt sie Fotos und Gemälde von Vorkämpferinnen, die sich verbreiteten Rollenklischees entzogen. In Texten erinnert Baecker an Lebensleistungen, wie die der Juristin und Politikerin Elisabeth Selbert, bekannt als eine der Mütter des Grundgesetztes. Die Präsentation spannt einen Bogen von der Politik über den Sport bis zur Kunst.

Abbildungen historischer Fotos sind ergänzt um Gemälde zeitgenössischer Künstlerinnen. Beate Hähnleins Porträt von der ersten deutschen Pilotin Elly Beinhorn bindet in der Verknüpfung von Malerei und Collage Reisestationen sowie einen Bericht über die „deutsche Afrikafliegerin“ ein. In einer weiteren Arbeit würdigt die Malerin die Rennfahrerin Clärenore Stinnes, die als erste Frau 1927 bis 1929 die Erde in einem serienmäßigen Personenwagen umrundete.

Dokumente aus dem Stadtarchiv werfen Schlaglichter auf Rollenklischees, das Aufbegehren für ein Frauenwahlrecht und heutige Auseinandersetzungen mit der Situation der gesetzlich garantierten Gleichberechtigung. Ein Grammophon aus Museumsbestand steht beispielhaft für weibliche Kreativität, die Thema des Rahmenprogramms ist. Bilder der in Korschenbroich lebenden Syrerin Zuzan Hamo beziehen inhaltlich Flucht und Krieg mit ein. „Mir ist es wichtig zu zeigen, dass es auch heute mutige Frauen gibt“, sagt Baecker über die Syrerin, die auf der Flucht malte.

Als persönliches Lieblingsprojekt bezeichnet Baecker die Präsentation des Buches „Good Night Stories für Rebel Girls“ in der Vitrine des Eingangsbereiches. Das Buch, das die Reihe der Pionierinnen um Merkel, Chanel und Marie Curie ergänzt, entdeckte sie bei der Enkelin. Zur Vernissage beleuchten Jungen und Mädchen der Geschichtswerkstatt der Realschule mit Impulsvortrag und sketchartigen Szenen die weltweite Situation der Rechte von Frauen und Mädchen.

NGZ/RP opnline/Angela Wilms-Adrians

7. September 2019
Tour des Heimatvereins „In den Ruhrpott“

Ausflug Ruhrpott

Am Samstag 07. September 2019 startete die diesjährige Tour des Heimatvereins unter der Leitung von Reiner Leusch „In den „Ruhrpott“. 8.30 Treffen im Kulturbahnhof Korschenbroich. 9.00 Abfahrt in Korschenbroich nach Oberhausen. 10.30 einstündige Führung durch den Gasometer mit der aktuellen Ausstellung „Der Berg ruft.“   Die Ausstellung lies die Besucher teilhaben an legendären Erstbesteigungen an Mythen und Geheimnissen. Höhepunkt der Ausstellung im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers eine Nachbildung des Matterhorns. Der legendäre Berg wird anhand modernster 3D-Projektion eindrucksvoll in Szene gesetzt. 12.45 Mittagessen im „Restaurant & Lounge M“. Ein ansprechendes Ambiente im Schatten des Gasometers. Bei wunderbarem warmem Wetter konnte das Mittagessen im Außenbereich eingenommen werden. Danach Abfahrt nach Essen 15.30 „Zeche Zollverein“. Führung und Besichtigung „Über Kohle und Kumpel“. Die Besucher erhielten Einblick in die erhaltenen Übertageanlagen von Zollverein Schacht XII sowie spannende Details über Arbeits- und Lebensbedingungen der Zollverein-Bergleute. 17.00 Kaffee trinken „Cafe Kohlenwäsche“ im Besucherzentrum Zeche Zollverein. Hier entspannte man sich inmitten denkmalgeschützter Original-Maschinen. Gegen 19.30 Ankunft in Korschenbroich.
Herzlichen Dank an unseren Begleiter Reiner Leusch.
Lieber Reiner, trotz der Umstände Ausfall der Zugfahrt und Umstieg auf PKWs war es mal wieder wie immer eine perfekte Tour.
Roswitha Hermanns 


Fotos (3): Reiner Leusch

Gesteinsbrocken von der Matterhornspitze im Gasometer – Ausstellung „Der Berg ruft“
Gruppenbild
Modell der Zeche Zollverein

8. September 2019
Hildegard Knef-Nachmittag
Live-Musik mit Michael Stamm

26. September 2019
Lesung mit Brigitte Glaser aus Ihrem neuen Roman „Rheinblick“

im Rahmen der Ausstellung „Pionierinnen – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“

9. Oktober 2019
Oliver Steller spricht und singt Dichterinnen „Spiel der Sinne“
mit Bernd Winterschladen (Saxofon)

im Rahmen der Ausstellung „Pionierinnen – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“

13. Oktober 2019
Les Blue Jay Sisters – Frauenpower pur
– Feinste Chansons & Rare Schlager

im Rahmen der Ausstellung „Pionierinnen – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“

6. November 2019
Zonta-Club – Von Frauen für Frauen

Vortrag von Dr. Angela Wilms-Adrians
im Rahmen der Ausstellung „Pionierinnen – Starke Frauen, die Geschichte schrieben“

22. und 23. November 2019
„HEARTBREAKER“ – Der Markt der Herzensgeschenke

9. November 2019
Gegen das Vergessen

Gedenkveranstaltung mit Lesung von Peter Rumpel

Das Korschenbroicher Erinnern gegen das Vergessen

Peter Rumpel las zum Gedenken an die Reichspogromnacht
aus Erich Adlers Buch „An der Hölle vorbei“. Foto: Markus Rick (rick)

Wolfgang Klein wohnte mitten im Ort. Er starb 1943 in Theresienstadt. Sein Name wurde in der Alten Schule verlesen, wie auch die Namen von 29 weiteren jüdischen Mitbürgern, die dem nationalsolistischen Rassenwahn zum Opfer fielen. Besucher der Gedenkveranstaltung anlässlich der Pogromnacht gaben den Toten eine Stimme, um Geburts- und Todesdaten zu verlesen.
Das würdige Gedächtnis ist fester Bestandteil der jährlich stattfindenden Veranstaltung „Gegen das Vergessen“ und Mahnung zugleich. Zuvor las Peter Rumpel auf Einladung der gemeinschaftlich von Stadtarchiv, Friedensinitiative, Heimatverein, Realschule und Gymnasium realisierten Veranstaltung aus Erich Adlers Buch „An der Hölle vorbei“. Adler beschreibt darin seine Zeit von 1931 in Berlin bis zu seiner Befreiung aus dem Ghetto Theresienstadt. Unter den Besuchern war seine Schwiegertochter Heidemarie, auf deren Betreiben hin das Manuskript als Buch veröffentlicht wurde. Im ersten Kapitel schreibt Adler vom Brief seines Freundes, der im Sommer 1931 den sich ausbreitenden Nationalsozialismus als ansteckende Krankheit bezeichnet wie auch von den erschreckenden Ausmaßen der Hetze gegen Juden. Der damals junge Erich tat den Brief als Schwarzmalerei ab, musste aber später auf schmerzliche Weise seinen Irrtum erkennen.  Adler schreibt von seiner Verhaftung wegen des Besitzes eines Radios, von Umsiedlungen jüdischer Bürger in Tschechien, der Verschickung von Kindern und seinem eigenen Transport ins Ghetto Theresienstadt. Er überlebte als Geiger im Lagerorchester und starb 1982 im Alter von 71 Jahren.
Rumpel fing die ironischen, sarkastischen, besorgten und häufig lakonischen Nuancen des Schreibstils ein. Er brüllte die herrischen Befehle nationalsozialistischer „Ledermäntel“, schrie die verzweifelte Sorge des Vaters, dessen Kind entgegen aller Versprechungen nach Auschwitz verschickt wurde. „Wir müssen denen widersprechen, die behaupten, dass dies alles nicht geschehen ist. Mit den Stolpersteinen wollen wir das Vergessen nicht über uns kommen lassen“, mahnte Wolfgang Skiba von der Friedensinitiative. Skiba hatte mit Schülern die kleinen Gedenktafeln in Erinnerung an Menschen, die vertrieben, deportiert, ermordet und in den Selbstmord getrieben wurden, gereinigt.
NGZ/RP online/Angela Wilms-Adrians

8. Dezember 2019

vorweihnachtlicher Adventkaffee

Adventskaffee 2019

Viele Besucher folgten der Einladung zum Adventskaffee des Heimatverein. Im Kulturbahnhof waren die Tische festlich gedeckt und geschmückt. Kreative Bäckerinnen hatten wunderbare Kuchen gebacken, welche als Kuchenbuffet präsentiert wurden. Empfangen wurden die Gäste von Uli Afflerbach mit stimmungsvoller Hintergrundmusik am Keyboard. Roswitha Hermanns begrüßte die Mitglieder. Sie bedankte sich bei den fleißigen Helfern. Es wurde auch lobend die Bäckerei Huppertz erwähnt, welche in der Nacht zum Sonntag die Weckmänner gebacken hatte. Mit weihnachtlichen Geschichten und Gedichten war es ein Nachmittag bei dem man sich schon auf Weihnachten einstimmte. Natürlich wurde auch gesungen. Schöne bekannte Weihnachtslieder in Deutsch und in Plattdeutsch. Beim Plattdeutsch waren die Texte sehr zum Schmunzeln. Alle sangen begeistert mit und wurden musikalisch begleitet von Uli Afflerbach. Lena stimmte auf der Querflöte das Gloria an. Als Gründungsmitglieder des Heimatverein wurden sehr herzlich begrüßt Claus von Kannen und Peter-Josef Stefes. Barbara Romann lobte ihre jahrelange Aktivität im Verein und überreichte den Gründern mit einem Dankeschön eine Flasche Cremant. Auch die Mitglieder des Vorstandes wurden lobend erwähnt und erhielten ein Präsent. Zum Ende des Adventkaffees wurden die Besucher sehr herzlich verabschiedet, natürlich nicht ohne den traditionellen Weckmann.
Roswitha Hermanns